Infrastrukturminister Norbert Hofer – ja, das geht einem noch schwer über die Lippen – ist voller Tatendrang, eine der glorreichsten Ideen des Regierungsprogramms rasch umzusetzen: nämlich die Evaluierung, ob Rechtsabbiegen bei Rot in Österreich sinnvoll ist.

Schon Anfang des Jahres soll der Versuch starten, und Hofer wird sich das "ganz, ganz genau ansehen", weil er meint, dass das "für den Verkehrsfluss in Österreich von großer Wichtigkeit" wäre.

An einer roten Ampel rechts abzubiegen ist etwa in den USA erlaubt und funktioniert dort auch. Oft. Wie auch die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit auf Highways.

Hofer hingegen ventiliert bereits, dass man sich in der Regierung schon fragt, ob man nicht schneller als 130 km/h fahren dürfen sollte, um im nächsten Atemzug auch zu beteuern, dass er keine Freude mit dem Lufthunderter hat.

Das klingt ein wenig so, als wollte man den zornigsten Autofahrern in die Hand spielen, jenen, denen es eh immer viel zu langsam geht, die bei Grün in die schon verstopfte Kreuzung einfahren und die ein "Vorrang geben"-Schild maximal als freundliche Empfehlung ansehen.

Schneller gehen wird es so auf unseren verstopften Straßen eher selten. Seltener krachen wird es sicher auch nicht. Obwohl: Dass die FPÖ ganz schnell rechts abbiegen will, wenn sie Rot sieht, ist nachvollziehbar – selbst wenn sich die eigenen Wähler dafür gegenseitig in die Kisten fahren. (Guido Gluschitsch, 22.12.2017)