Sanaa – Die Separatisten im Südjemen haben einen weiteren Schritt in Richtung Abspaltung gemacht. Ein inoffizieller Übergangsrat bestimmte am Samstag den Präsidenten und seinen Stellvertreter für die Nationalversammlung der Region. Der Nord- und der Südjemen hatten sich 1990 vereinigt, es gab aber immer wieder Spannungen und Abspaltungsversuche.

Der ehemalige Gouverneur der Provinz Hadramut, Ahmed bin Barik, soll das Parlament mit 303 Mitgliedern künftig als Präsident führen, berichteten Ratskreise. Der im Süden bekannte Aktivist Anis Numan wird ihn demnach vertreten.

Der Schritt könnte den Streit der Separatisten mit der Regierung des Jemens weiter anheizen. Den Informationen zufolge will der Übergangsrat, der die Nationalversammlung im Oktober gegründet hatte, "in der nächsten Phase daran arbeiten, fehlende Institutionen zu schaffen, darunter eine südliche Nationalregierung".

In dem Bürgerkriegsland kämpfen Huthi-Rebellen gegen Einheiten der international anerkannten Regierung des Landes. In den Bürgerkrieg sind auch die Rivalen Saudi-Arabien und der Iran verwickelt. Die Aufständischen kontrollieren weite Teile vor allem im Norden. Die international anerkannte Regierung des Landes will die Einheit des Jemens beibehalten und lehnt eine Abspaltung des Südens ab. (APA, dpa, 23.12.2017)