Wien – Nach dem Polizeieinsatz in einem Lokal in den U-Bahnbögen am Wiener Gürtel in der Nacht auf Sonntag befindet sich ein schwerverletzter Polizist nicht in Lebensgefahr. Das teilte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Stephanitag mit.

Der Beamte wollte einen Streit schlichten, den vier junge Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren angezettelt hatten. Dabei sprang ihm der 18-Jährige mit dem Knie in den Nacken. Eine schwere Gehirnerschütterung war die Folge.

Die vier Männer betraten gegen 2.00 Uhr das Lokal in der Josefstadt. Zeugen berichteten, dass sie offensichtlich auf Streit aus waren. Sie attackierten einen 23-Jährigen Besucher und schlugen ihm eine Faust ins Gesicht. Ein 25-jähriger Gast wollte dem Angegriffenen zu Hilfe eilen und wurde ebenfalls mit Schlägen traktiert. Der 21-Jährige bedrohte unterdessen die übrigen Gäste mit einem Messer.

Neben Wagen zusammengebrochen

Als die Polizei eingriff, richtete sich die Aggression gegen die Beamten. Ein Uniformierter bekam einen Faustschlag auf die Schulter, ein zweiter wurde im Gesicht getroffen und erlitt unter anderem eine Jochbeinprellung. Der 18-Jährige attackierte unterdessen den 39-jährigen Polizisten, der zunächst keine Verletzung an sich wahrnahm und die Männer noch verhaftete.

Auf der Fahrt in seine Dienststelle stoppte der Beamte sein Fahrzeug plötzlich, stieg aus und brach neben dem Wagen zusammen. Seine Kollegen und ein Wagen der Wiener Berufsrettung, der zufällig vorbeikam, leisteten Erste Hilfe. Der 39-Jährige wurde schließlich in ein Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen.

Fünf Festnahmen

Im Zuge der Amtshandlung waren den streitenden Männern noch zwei Bekannte zur Hilfe gekommen. Lediglich der 21-Jährige mit dem Messer verhielt sich kooperativ und übergab die Waffe der Polizei. Er wurde angezeigt, die anderen fünf allesamt festgenommen. Bei den Verdächtigen handelt es sich großteils um russische Staatsbürger aus Tschetschenien. Die Ermittler unterzogen einen der Verdächtigen einer Einvernahme. Er soll einem Polizisten gegen das Schienbein getreten haben, bestritt aber alle Vorwürfe. (APA, 25.12.2017)