Selbst Blockbuster wie "Star Wars" konnten den Einbruch bei Kinoticket-Verkäufen nicht verhindern

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Trotz einiger Blockbuster – zum Jahresende besonders "Star Wars: The Last Jedi" – fiel 2017 für Kinoketten durchwachsen aus. Insgesamt wurden rund 1,2 Milliarden Tickets verkauft – so wenige wie zuletzt 1995. Der Umsatz blieb stabil, allerdings sind die Zukunftsaussichten trist, berichtet die LA Times. Einer der Gründe dafür sind auch Netflix und Konsorten. Die Streaming-Dienste setzen vermehrt auf eigens produzierte Filme, die parallel zum Kinostart auch online verfügbar sind. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Weihnachtsfilm "Bright", der momentan auf Netflix für Furore sorgt.

Schwache Blockbuster

Dazu kommt, dass Filmproduzenten zusehends Risiken scheuen und auf Blockbuster-Fortsetzungen oder Remakes setzen. Davon floppen jedoch eine Menge – so konnten "Wonder Woman" oder "It" nicht an den Kinokassen reüssieren. Demgegenüber stehen wieder Netflix oder Amazon, die immer wieder Indie-Produktionen finanzieren, um in diese Nische vorzustoßen. Die Kunde über mangelhafte Qualität von Filmen verbreitet sich außerdem dank Bewertungsseiten wie Rotten Tomatoes und sozialen Medien schneller als noch vor einigen Jahren.

Expansion

Die Kinoketten hoffen nun auf internationale Expansion. Außerdem werden Synergien gesucht, einige Ketten fusionieren oder kooperieren noch enger. Ein weiterer Fokus liegt auf Premium-Service, also etwa extra bequemen Kinositzen oder neuester Technologie. Doch das macht sich wiederum an den Kinopreisen bemerkbar, deren Anstieg einige Zuseher abschrecken dürfte – ein Teufelskreis. Netflix hat jedenfalls angekündigt, 2018 noch mehr Filme produzieren zu wollen – und auch Amazon wird nachziehen. (red, 25.12.2017)