Die Wild Oats XI benötigte für die 628 Seemeilen keine 33 Stunden.

Foto: APA/AFP/ROLEX/STEFANO GATTINI
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Hobart – Der australischen Supermaxi-Jacht LDV Comanche ist am Donnerstag nachträglich der Sieg bei der traditionsreichen Langstrecken-Segelregatta Sydney-Hobart (628 Seemeilen/1.163 Kilometer) zugesprochen worden. Nach einem Protest wegen einer Beinahe-Kollision rund 15 Minuten nach dem Start wurde der ursprünglich siegreich gebliebenen Jacht Wild Oats ein einstündiger Penalty aufgebrummt.

Die Wild Oats hatte mit einer Fahrzeit von einem Tag, acht Stunden, 48 Minuten und 50 Sekunden die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr um knapp fünf Stunden verbessert. Die Comanche hatte die meiste Rennzeit geführt, war letztlich um nur 26 Minuten langsamer und ist nach der Strafe damit der neue Rekordhalter. Unter der bisherigen Topzeit blieben auch die Jachten Black Jack, InfoTrack und Beau Geste.

Der Start in Sydney mit dem Manöver, das zu dem Protest führte.
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"Ich denke, das war eine total normale Situation", hatet Wild-Oats-Skipper Richards vor der Entscheidung noch gesagt: "Wir haben genau das getan, was wir tun mussten. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen. Wenn die Gegner Protest einlegen wollen, dann ist das deren Sache."

Zunächst war seinem Team ein starkes Comeback nach dem enttäuschenden vergangenen Jahr gelungen, als die Wild Oats aufgrund eines Kielschadens hatte aufgeben müssen und die Perpetual Loyal den Sydney-Hobart-Sieg errang. Das günstige Wetter hatte nun schon vor dem Start einen erneuten Rekord durch eine der vier teilnehmenden Supermaxi-Yachten wahrscheinlich wirken lassen, die Wild Oats unterbot ihn aber überraschend deutlich.

1.163 Kilometer in weit weniger als zwei Tagen

Die seit 1945 traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag beginnende Regatta erstreckt sich über 628 Seemeilen (rund 1.163 Kilometer) und zählt zu den schwierigsten Hochseerennen der Welt. Bei der Premiere vor 72 Jahren benötigte die britische Siegeryacht Rani noch mehr als sechs Tage, 1975 wurde erstmals die Dreitagemarke unterboten. 1999 schaffte es schließlich erstmals ein Team in weniger als zwei Tagen. (APA, 28.12.2017)