Paris – Mit dem berüchtigten "Schulmädchen-Report" landete er in den 1970er-Jahren einen Kinohit, nun ist der deutsche Filmproduzent Wolf C. Hartwig gestorben. Das teilte der Pariser Anwalt Karl Beltz, nach eigenen Angaben seit vielen Jahren Rechtsbeistand der Familie, in der Nacht zum Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Hartwig sei bereits am 18. Dezember im Alter von 98 Jahren in Paris gestorben.

Der 1919 in Düsseldorf geborene Deutsche produzierte in seinem Leben mehr als 80 Filme, darunter zahlreiche Abenteuerfilme. Über Nacht zum Millionär aber machte ihn der schlüpfrige "Schulmädchen-Report", wie er einmal der "Zeit" erzählte.

"Schulmädchen-Report" war die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Günther Hunold und wurde im Kino derart erfolgreich, dass zwölf Fortsetzungen gedreht wurden, in 38 Sprachen übersetzt.

Soft-Sexfilm-Welle

Die Kinoserie, in der auch manche bekannte Schauspieler wie Heiner Lauterbach ihre Karriere begannen, war Teil einer Soft-Sexfilm-Welle der 70er Jahre. Mehr als sechs Millionen Menschen sahen den ersten Film der nicht pornografischen Reihe, der 1970 im Kino gezeigt wurde.

Ausschnitt des zweiten Teils des "Schulmädchen-Report".
schulmadchenreport

Die Streifen trugen Titeln wie "Probieren geht über studieren" oder "Was Eltern den Schlaf raubt". Sie wurden zwischen 1970 und 1980 gedreht und zählen zu den erfolgreichsten Produktionen der deutschen Kinogeschichte.

Für den Kriegsfilm "Steiner – das eiserne Kreuz" erhielt Produzent Hartwig 1977 einen Bambi. Seine letzten Spielfilme erschienen Mitte der 80er-Jahre. Zuletzt lebte Hartwig nach Angaben des Anwalts zurückgezogen mit seiner Ehefrau, der früheren französischen Schauspielerin Veronique Vendell, in Paris. (APA, red, 28.12.2017)