Der jetzige BR-Intendant und ab Jänner neuer ARD-Vorsitzende, Ulrich Wilhelm, hat Einschnitte im Programm angekündigt, falls der Rundfunkbeitrag nicht erhöht wird. "Es würden kurzfristig drei Milliarden Euro fehlen, die wir im Wesentlichen im Programm einsparen müssten", sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa). Und: "Jenseits des Programms, also bei Technik und Verwaltung, zu sparen ist schon weitgehend ausgereizt, denn das tun wir seit Jahren."

Der Rundfunkbeitrag für Deutschlands öffentlich-rechtliche Anstalten – ARD, ZDF und Deutschlandradio – ist bis 2020 auf 17,50 Euro im Monat gedeckelt. Ob er danach steigt, steht noch nicht fest. Die Öffentlich-Rechtlichen verlangen einen Teuerungsausgleich. Die Rundfunkanstalten müssen alle zwei Jahre ihren Finanzbedarf anmelden, der dann von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) geprüft wird.

Bei den teuren Sportrechten spare die ARD schon seit Jahren, betonte Wilhelm. "Die Zuschauer wollen gerade die Fußball-Nationalmannschaft bei uns. Der Fußball muss aufpassen, dass er die gesellschaftliche Bindung nicht verliert, wenn er wesentliche Inhalte ins Pay-TV vergibt." Was das ZDF jedenfalls verliert, ist die Champions League: "Die Champions League ist erstmals in ganz Europa nur noch im Pay-TV zu sehen", sagte Wilhelm. "Ich denke, dass die Breitenwirkung dieses Wettbewerbs in der Bevölkerung dadurch geschwächt wird." (red, 29.12.2017)