Harri Stojka widmet sich den Beatles.

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Karl Ratzer führt ins neue Jahr.

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Es geht – nun um den Jahreswechsel – um jazzigen Gitarrenkunst: Der Wiener Harri Stojka wird am Samstag etwa weit in die Popgeschichte zurückblicken und spezielle Cover-Versionen des Pilzkopfrepertoires präsentieren.

Sie sind bereits auf der CD A Tribute to the Beatles verewigt und werden nun live, energetisch und emotional wohl dringlich, neu interpretiert. Es geht um etwa 17 Hadern, und sie passen zum Gitarristen Stojka: Der Mann ist ja ein Vertreter der stilistischen Vielfalt. Seine rasende Kunst belebte den sogenannten Gipsy Jazz, aber auch Reggae, Rock und Jazzrock sind Teil seiner Erfahrungswelt. Dass er seine Fingerarbeit auch in den Dienst der "Fab Four" aus Liverpool stellt, ist außerdem wohl als Erinnerung an die eigenen Wurzeln zu verstehen.

Entspannte, punktgenaue Miniaturen

Auch Karl Ratzer, der am Sonntag und Montag zum traditionellen Gastspiel ansetzt, kennt dieses Repertoire. Das Jahresfinale 2017 und den Start von 2018 wird er im Quintett aber eher Beatles-frei gestalten. Ratzer, tief im Bebop und im souligen Jazz verankert, ist vor allem ein Kenner des traditionellen Jazz-Repertoires, das unter dem Begriff "Standards" firmiert. Entspannt und punktgenau im Tonfall zelebriert er (auch als Sänger) diese Miniaturen.

Latin und Funkiges wie auch Rockiges ist bei Ratzer immer möglich. Kollegen wie Bassist Peter Herbert und Schlagwerker Howard Curtis sorgen für subtiles rhythmisches Dahinköcheln. Posaunist Ed Neumeister und Saxofonist Johannes Enders werden mit Ratzer das solistische Feld abtasten. (tos, 29.12.2017)