Mit 484 Meter ist der Sonnenberg schon die höchste Erhebung des Leithagebirges – und über den führen die Mountainbike-Strecken nicht einmal. Bei rund 460 Höhenmeter erreicht man bereits den höchsten Punkt der Bäckersteig-Strecke.

Der Sonnenberg ist der höchste Punkt des Leithagebirges.
Foto: Guido Gluschitsch

Schon seit einigen Jahren existieren im Leithagebirge zwischen Loretto, Hornstein und Eisenstadt einige Mountainbike-Strecken, die zwischen März und Oktober legal befahren werden dürfen. Die spannendste davon ist die schon erwähnte, rund 23 Kilometer lange Bäckersteig-Strecke.

Jetzt liegen große Teile der Mountainbike-Strecke unter Laub.
Foto: Guido Gluschitsch

Einstiegspunkte in die Runde gibt es in Eisenstadt, Loretto und Hornstein – wobei Hornstein und Loretto direkt auf dem Kurs liegen. Vom ORF in Eisenstadt hat man einen zusätzlichen, ganz schön markigen Zubringer, der auf 1,7 Kilometer Länge etwa 170 Höhenmeter ansteigt.

Rund 60 Kilometer Radwege sind im Leithagebrige erschlossen – die schönste Strecke ist die des Bäckersteigs.
Foto: Guido Gluschitsch

Von Loretto aus geht es über eine asphaltierte Straße erst einmal ein paar Kilometer bergauf, bevor man rechts über eine Wiese in den Wald gelangt. Auf Forststraßen und Wegen geht es vorbei an Höhlen und Kreuzen bis zur Weggabelung "Schöner Jäger". Auf Singletrails "Zum Juden", einer weiteren Gabelung, an der einst ein mächtiger Baum stand. Von dort geht es weiter durch den Wald bis zum Denkmal des jungen Schustergesellen – der hier (einst, wie es auf der Gedenktafel steht) im Winter erfror – und dann steil bergab bis zum Friedhof Hornstein.

Taucht das Denkmal des kleinen Schusters am Weg nach Hornstein links auf, heißt es gleich scharf rechts abbiegen.
Foto: Guido Gluschitsch

Rechts über dem Friedhof sieht man die Ruine Hornstein – ein Abstecher dorthin lohnt sich noch nicht wirklich, aber die Gemeinde will die Ruine demnächst touristisch erschließen. Vorbei an der Kirche geht es bald wieder durch den Ort bergauf und dann erst einmal entlang des Waldes weiter, bis zu einem kleinen, aber heimtückischen Sumpf, der gerade so groß ist, dass man sich herrlich einsaut. Vor allem wenn es in den letzten Tagen geregnet hat, gibt es an dem Drecksloch kein vorbei – zumindest habe ich noch keine legale Umfahrung gefunden.

Kleine Wasserlacken gibt es zu Hauf, und auch die passenden Umfahrungen dazu – bis auf eine Stelle, dort, wo es nach Hornstein wieder in den Wald geht.
Foto: Guido Gluschitsch

Über eine Forststraße geht es durch den Wald erneut gut 100 Höhenmeter rauf und launig wieder nach Loretto runter. Rund eineinhalb Stunden braucht man für die Strecke, halbwegs Trainierte schaffen es auch deutlich schneller. Auf den rund 23 Kilometern fährt man etwa 7 Kilometer durch Loretto und Hornstein auf Asphalt – der Rest ist Schotter oder Waldboden.

Viel Schaden kann man eigentlich auch jetzt auf den meisten Wegen nicht anrichten, nachdem die Förster und Waldarbeiter mit ihren SUVs herumgerutscht sind.
Foto: Guido Gluschitsch

Fährt man die Strecke in die beschriebene Richtung, ist sie ganz gut ausgeschildert. In die andere Richtung zu fahren, hat aber auch seinen Reiz – dann ist es aber von Vorteil, wenn man die Strecke schon kennt, andernfalls versäumt man allzu leicht die eine oder andere Abzweigung.

Die Beschilderung der Wander- und Mountainbike-Wege ist nicht immer perfekt. Fährt man die Bäckersteig-Strecke aber im Uhrzeigersinn, sollte man sich gut zurecht finden.
Foto: Guido Gluschitsch

Für die Strecke extra aus den Bergen anzureisen, lohnt auf keinen Fall. Für Wienerwald-Mountainbiker könnte die Strecke aber eine willkommene Abwechslung sein, und für Neusiedlersee-Sommerurlauber, oder Önologen ist die Bäckersteig-Strecke mit ihren 420 Höhenmetern sicher eine angenehme Alternative zur brettelebenen Seeumfahrung.

Es kann schon einmal vorkommen, dass ein Motocrosser wie nix aus dem idyllischen Wald schießt und einem den Weg abschneidet. Nicht jeder Zweitakter am Leithagebirge hängt an einem Fichtenmoped.
Foto: Guido Gluschitsch

Wer übrigens andenkt, schon jetzt, illegalerweise die Strecke zu befahren, möge sich hüten. Hier sind nicht die Förster, Jäger, Besitzer oder Wanderer die zwideren Hund, die einen gleich vom Radl fangen, aber wenn einem wieder einmal ein jugendlicher Motocrosser entgegenkommt, der einen spät sieht, kann es auch schon einmal für die Wanderer zum Hupfen werden. Alles schon erlebt. (Guido Gluschitsch, 2.1.2018)