Die Silver Snipers.

Foto: Lenovo

Die jüngste Spielerin 62, der älteste Spieler 81 – PC-Hersteller Lenovo sponsert mit den Silver Snipers ein ganz besonderes E-Sports-Team. Sämtliche Teilnehmer sind nämlich bereits in Pension und haben noch nie zuvor das Game ihrer Wahl gespielt: Counter Strike. Dabei handelt es sich um einen First-Person-Shooter, bei dem ein hohes Reaktionsvermögen und Taktik besonders gefragt sind. Nichtsdestotrotz wurde eine Teilnahme bei einem Gaming-Event in Schweden wahrgenommen.

Drei Wochen Zeit für Event

Drei Wochen Vorbereitungszeit standen zur Verfügung. Als Trainer konnte mit Tommy "Potti" Ingemarsson ein ehemaliger schwedischer Profi gewonnen werden, der seit dem Ende seiner Gamer-Karriere Studenten und anderen Newcomern das kompetitive Spielen näherbringt. Die dreiwöchige Vorbereitungszeit soll "sehr intensiv" gewesen sein. Bevor Taktiken besprochen werden konnten, mussten erst einmal Grundlagen wie das Zielen und das Erkennen von Gegnern vermittelt werden.

Die jeweiligen Teammitglieder mit ihren Spitznamen.
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Tastenbefehle ausgedruckt

Das Team soll allerdings eine riesige Motivation an den Tag gelegt haben und neben regelmäßigen Trainingseinheiten auch Einzelgespräche mit ihrem Trainer gesucht haben, um Fragen zum Spiel zu stellen. Um sich auch alle Befehle einzuprägen, druckte ein Teammitglied sämtliche Tastenkombinationen für das Spiel aus und brachte es seinen Kolleginnen und Kollegen mit. Zwecks Authentizität wurden auch Spitznamen gesucht – eine Spielerin nannte sich etwa "Knitting Knight", das jüngste Teammitglied "Teen Slayer".

Instagram-Video von dem Event.

Beide Partien verloren, aber zwei gelungene Überraschungen

Beim eigentlichen Gaming-Event in Schweden wurden dann beide Partien gegen deutlich erfahrenere Mannschaften verloren. Zwei Überraschungen gelangen immerhin: Eine Runde konnte gewonnen werden und "Knitting Knight" schaffte in einem Match gar drei Kopftreffer. Für die älteren Gamer war die Erfahrung trotzdem alles andere als negativ. Die jüngste Spielerin sagte etwa, dass die Reaktion vonseiten der Community überaus "positiv und herzlich" gewesen sei. Ihr Mann habe seit dem Event ebenso Interesse an dem Spiel gefunden.

Das Team in Aktion.
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2018 geht es natürlich weiter

2018 will das Team auch bei mehreren Veranstaltungen mitwirken und regelmäßiger trainieren. Eine der Teilnehmerin gab an, dass ihre neue E-Sports-Karriere auch in anderen Lebenslagen geholfen haben soll. Besonders die Übung des Kopfschusses bei "Counter Strike" soll es der 62-Jährigen angetan haben: "Ich habe Tage, an denen ich ängstlich und frustriert bin – Gaming hat mir hier wirklich geholfen. Wenn ich spiele, fühle ich mich danach besser."

E-Sports wächst beständig

Lenovos Sponsoring geht auf die Bestrebung zurück, E-Sports massentauglicher zu machen. Mit dem Engagement sollen neue Zielgruppen für kompetitives Gaming gefunden werden. Auch in Österreich tut sich in dem Bereich mittlerweile etwas. UPC hat etwa eine neue Plattform ins Leben gerufen, ESL Österreich startete mit einem "League of Legends"-Turnier und 10.000 Preisgeld, und Willhaben wurde erster Sponsor eines österreichischen E-Sport-Teams. (dk, 02.01.2018)