Der ecuadorianische Vize-Präsident Jorge Glas wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt.

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Quito – Der wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilte ecuadorianische Vize-Präsident Jorge Glas hat sein Amt verloren. Mit Frist Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) wurde der 48-jährige Politiker automatisch von seinen Ämtern entbunden, so wie es in der Verfassung des lateinamerikanischen Landes nach drei Monaten Abwesenheit vom politischen Geschäft vorgesehen ist.

Glas war vom Obersten Gericht des Landes für schuldig befunden worden, 13,5 Millionen Dollar (10,8 Millionen Euro) an Schmiergeldern von dem brasilianischen Konzern Odebrecht angenommen zu haben. Glas saß seit Oktober in Untersuchungshaft, der Prozess gegen ihn hatte im November begonnen. Er will Berufung gegen das Urteil einlegen.

Glas war seit 2013 Vizepräsident und der bisher ranghöchste Politiker, der in Lateinamerika im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um den Konzern Odebrecht verurteilt wurde. Er soll die Schmiergelder über einen Onkel erhalten haben, der ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt.

Bauriese im Zentrum des Korruptionsskandals

Der brasilianische Bauriese steht im Zentrum eines weitverzweigten Korruptionsskandals, der derzeit mehrere Staaten Lateinamerikas erschüttert. Die Ermittlungen gegen den brasilianischen Konzern begannen 2014 und förderten nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbeamte und Manager zutage. Odebrecht ist auch in die Korruptionsaffäre um den staatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras verwickelt. (APA, 3.1.2018)