Abuja – Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee im Nordosten Nigerias sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Der mutmaßliche Attentäter der Islamistengruppe Boko Haram sprengte sich am Mittwochmorgen inmitten von Gläubigen in der Moschee von Gamboru in die Luft, wie Wachleute der Nachrichtenagentur AFP sagten.

Die Islamisten entführten in einem nahegelegenen Wald offenbar außerdem mehr als 30 Waldarbeiter, wie aus Sicherheitskreisen verlautete.

Die Moschee in Gamboru wurde den Angaben zufolge durch die Explosion völlig zerstört. Nur der Muezzin habe den Anschlag überlebt. Es wurden weitere Opfer unter den Trümmern befürchtet. Wachleute hatten nur eine Stunde zuvor mehrere Verdächtige am Stadtrand gesehen, von denen zwei geflüchtet seien. Ein weiterer aus der Gruppe habe vermutlich später den Anschlag verübt, sagte einer der Wachleute. Hinter dem Anschlag wird die Extremistengruppe Boko Haram vermutet.

Die Islamisten werden auch für das Verschwinden von 31 Holzfällern verantwortlich gemacht, die seit Dienstag in einem Waldgebiet nahe Gamboru vermisst werden. Es sei offensichtlich, dass die Arbeiter von Boko-Haram-Kämpfern entführt worden seien, sagte der Anführer einer Miliz, welche die Islamisten bekämpfen. Der Wald rund um das Dorf Wulgo sei eine Rückzuggebiet für Boko Haram.

Die Extremistengruppe kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben. Immer wieder verüben die Extremisten blutige Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen, Schulen, Sicherheitskräfte, Politiker und Behördenvertreter. Die Gruppe hat ihren Kampf inzwischen auf Grenzgebiete in Kamerun und im Tschad ausgeweitet. Gamboru liegt im Grenzgebiet zu Kamerun. (APA, AFP, 3.1.2018)