Malabo – Im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist nach Angaben der Staatsführung ein Putsch gegen den seit Jahrzehnten herrschenden Staatschef Teodoro Obiang Nguema niedergeschlagen worden. Sicherheitsminister Nicolas Obama Nchama erklärte am Mittwoch in einer Radioansprache, ausländische Söldner seien in mehrere Städte des Landes eingesickert, "um den Staatschef anzugreifen".

Die Söldner seien aus dem Sudan, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik gekommen und von "radikalen Oppositionsparteien" angeheuert worden. Bei ihren Putschplänen seien diese Parteien von "gewissen Mächten" unterstützt worden.

Gefechte an der Grenze zu Kamerun

Der Putschversuch sei mit Hilfe der Sicherheitsdienste aus dem Nachbarland Kamerun abgewehrt worden. Das staatliche Fernsehen berichtete von Gefechten an der Grenze zu Kamerun, bei denen ein Söldner getötet und weitere vertrieben worden seien.

Der 74-jährige Obiang ist seit 1979 in Äquatorialguinea an der Macht und damit Afrikas dienstältestes Staatsoberhaupt. Die jüngsten Wahlen im November entschied die regierende PDGE-Partei mit haushoher Mehrheit für sich, die Opposition war chancenlos.

Obiangs Gegner werfen dem Staatschef Wahlbetrug, Korruption und eine brutale Unterdrückung politischer Widersacher vor. Äquatorialguinea ist ein wichtiger Ölproduzent. Die hohen Einnahmen kommen aber nur einer kleinen Elite zugute. Der Großteil der 1,2 Millionen Einwohner in der früheren spanischen Kolonie lebt in Armut. (APA, 4.1.2018)