Wenn's läuft, dann läuft's.

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Ein sehr routinierter Sieger.

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Ein ziemlich glücklicher Zweiter.

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Ein leicht frustrierter Dritter.

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Das Podest.

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Adelboden – Fast auf den Tag genau einen Monat vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang hat Marcel Hirscher am Sonntag seine Vormachtstellung im alpinen Weltcup untermauert. Nach dem Riesentorlauf-Sieg am Samstag holte der 28-jährige Salzburger am Sonntag auch den Slalom-Triumph und damit sein zweites Adelboden-Double nach 2012. Hirscher gewann nur 0,13 Sekunden vor Landsmann Michael Matt.

Nur drei weitere Hundertstel dahinter landete der Norweger Henrik Kristoffersen auf Rang drei. Damit war das Podestbild identisch mit jenem vom Donnerstag in Zagreb. Für Hirscher war es bereits der siebente Sieg in der Olympiasaison sowie der insgesamt 52. Weltcup-Erfolg. Auf Hermann Maier fehlen damit nur noch zwei Siege, auf die erfolgreichste Österreicherin aller Zeiten, Annemarie Moser-Pröll (62 Siege) noch zehn. Im Gesamt-Weltcup baute Hirscher seinen Vorsprung auf Kristoffersen auf 154 Zähler aus.

Hirschbühl von 17 auf neun

Für den dritten Top-Ten-Platz aus ÖSV-Sicht sorgte Christian Hirschbühl, der sich von Platz 17 auf neun verbesserte und sein bisher bestes Saisonergebnis einfuhr. Marco Schwarz rutschte hingegen um einen Platz zurück und wurde 14. Marc Digruber, 26. nach Lauf eins, scheiterte in der Entscheidung.

Im Gegensatz zur überragenden, mittlerweile schon neunfachen Saisonsiegerin Mikaela Shiffrin feierte Hirscher zuletzt knappe Erfolge, auch weil der Annaberger nicht immer fehlerfrei war. "Das Rennen ist nach der Ziellinie vorbei. Aber natürlich ist es momentan schon ein wenig arg, dass es wieder so knapp war. Ein paar Hundertstel langsamer und dann bist Vierter und die Welt schaut ganz anders aus. Ich hoffe, ich kann mich dann auch erinnern, wenn es wieder mal umgekehrt ist", erklärte Hirscher nach seinem insgesamt siebenten Sieg auf dem Chuenisbärgli.

Neuerlich nur knapp hinter ihm landete Michael Matt, der jüngere Bruder von Olympiasieger Mario Matt, und Hirscher lobte den 24-jährigen Tiroler. "Er hat einen super Speed. Ich muss immer so lachen, weil das gibt es nicht, dass man so identisch ist. Natürlich ist der Michi der Michi, und der Mario der Mario, aber die fahren so gleich Ski. Faszinierend, Hut ab, wirklich gewaltig", sagte der Salzburger über Matt, der sich wohl auf einen Südkorea-Trip einstellen darf.

Dritter zweiter Platz für Matt

Für Matt war es schon der dritte zweite Platz in diesem Jahr nach dem City-Event in Oslo und Zagreb. Dementsprechend erfreut war der Flirscher. "Richtig geil, Oslo Zweiter, Zagreb und da jetzt auch. Wenn ich jetzt unten im Zielhang auch noch gescheit gefahren wäre, wäre es sich eh ausgegangen", meinte Matt. Im oberen Streckenabschnitt sei es ihm ganz gut gelaufen. "Der zweite Durchgang war schon brutal schwierig von der Piste. Ein paar Tore war es super, dann wieder tiefer. Bei der Steilhangeinfahrt war es richtig tief, drum bin ich umso glücklicher mit dem zweiten Platz." Taktieren gebe es aber eben nicht: "Wenn du vorne mitfahren willst, musst einfach Gas geben."

Über Hirscher, der ihm neuerlich den ersten Weltcupsieg weggeschnappt hat, konnte Matt nur staunen. "Ich glaube, dass der im Zielhang zu müde war zu bremsen, sonst gibt es das nicht", erklärte er lachend.

Weniger glücklich war der schon im ersten Durchgang ausgeschiedene Manuel Feller. "Ich bin ein bisserl zu lang über die Ferse gegangen, dann war es vorbei. Im Riesentorlauf ist es eh schon recht gut gegangen, jetzt falle ich im Slalom aus den Top 15", ärgerte sich Feller.

Für die Herren geht es nun in der Schweiz weiter zum Klassiker nach Wengen, wo neben Abfahrt und Kombination in einer Woche der nächste Slalom auf dem Programm steht. (APA, red, 7.1.2018)