Der Grappa musste ihn schließlich doch nicht richten, dem Kommissar Mario Kopper in den vergangenen Ausgaben immer mehr und immer trauriger zuzusprechen schien. Darsteller Andreas Hoppe verabschiedet sich immerhin am Strand in Sizilien von Kommissarin Lena Odenthal. Wie sieht die Kritik Koppers Abschied?

Doch kein Tod durch Tristesse

"Es drohte ein trauriger Abgang, Tod durch Tristesse", verweist Christian Buß auf "Spiegel Online" auf die überhandnehmenden Schnapsideen des Kommissars. Aber: "Umso schöner, dass ihm die Redaktion zum tatsächlichen (und nicht ganz freiwilligen) Abschied jetzt eine 'Tatort'-Folge schenkt, die ganz auf den Italo-Cop zugeschnitten ist, eine italienische Mafia-Oper."

"Das Kopper-Arrivederci ist eine kleine Variation aufs große Mafia-Kino geworden, ein Angebot der Redaktion, das Hoppe nicht ablehnen konnte. 'Der Pate 2 1/2'."

ORF/ARD/SWR/Roland Suso Richter

Viel besserer Schauspieler, als er im "Tatort" sein durfte

"Weil der amtsmüde Andreas Hoppe einen ordentlichen Abschied haben soll, kommt Kopper von seinem Kumpel nicht los. Und wird verstrickt in eine Geschichte um vergiftete Familien, giftigen Müll und giftige Verbindungen der Mafia in alle pfälzischen Gefängnisse und die höchsten EU-Kreise. Arg viel Gift, mit dem es Kopper da zu tun bekommt und das ihm von Patrick Brunkens Drehbuch injiziert wurde", findet "Welt"-Kritiker Elmar Krekeler.

"Lena Odenthal und die Zimtzicke, die ihn aus dem 'Tatort' vertrieben hat, im Schlepptau, hetzt er und schießt sich durch, schlägt und wird geschlagen. Er hat keine Chance. Hält sich aber wacker. Weint nicht darüber, dass Hoppe doch ein viel besserer Schauspieler ist, als er in Ludwigshafen jemals sein durfte."

ORF/ARD/SWR/Roland Suso Richter

"Ein solides Ciao"

STANDARD-Kritiker Michael Wurmitzer erkennt in "Kopper" ein "solides Ciao" – Hymnen klingen anders.

Erwartbar fand er auch die Feststellung: "Die größten Sauereien bringen das meiste Geld."

Und doch hat Wurmitzer etwas gelernt: Als mafiöse Offenbarung des Abends identifiziert er die Behauptung "Kommandieren ist besser als Ficken". (red, 7.1.2018)

Wie haben Sie den "Tatort" aus Ludwigshafen über Koppers nicht ganz freiwilligen Abschied Richtung Sizilien gesehen? Hier ist Platz für Ihre Meinung:

ORF/ARD/SWR/Roland Suso Richter