Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) startete mit Ehemann Andreas Mikl an ihrer Seite in Tulln in den Wahlkampf. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz versprach, bis 28. Jänner "für die Hanni" wahlzukämpfen.

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Tulln – Es gebe viele Wahlen im Jahr 2018 – aber auch wenn in diesem Jahr auch Tirol, Kärnten und Salzburg ihre Landtage neu besetzen, sei die "Landeshauptfrauwahl" in Niederösterreich die wichtigste, sagte Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich, beim Wahlkampfstart der Partei in Tulln am Montagabend. In der aufwendig dekorierten, mit Videowalls und beweglichen, bunt leuchtenden Kugeln ausgestatteten Messehalle rief Ebner die "Mutter aller Wahlkämpfe" aus und warnte vor "Selbstsicherheit".

"Wir hauen nicht drauf, wir hauen uns rein", sprach sich Ebner vor (laut ÖVP) mehr als 4.000 Gästen für einen positiven Wahlkampf aus – nicht ohne gleich darauf die Grünen ("Da gibt es nichts zu sehen"), die FPÖ ("Der Spitzenkandidatbeschimpft unsere Landeshauptfrau als Moslem-Mama und hat selbst eine iranische Mama") und die SPÖ ("Bei 99,8 Prozent aller Regierungsbeschlüsse waren wir einer Meinung – wozu braucht es alsoeine zweite Meinung?") zu kritisieren.

"Selbstsicherheit" als größter Gegner

Den größten Gegner habe die ÖVP aber noch vor sich, "nämlich die Selbstsicherheit" appellierte Ebner an die Parteimitglieder und -sympathisanten, "die letzten Unentschlossenen" zu überzeugen.

Eine Runde mit den Experten, bestehend aus Gottfried Haber (Gesundheit), Tatjana Oppitz (Arbeit), Christian Vogelauer (Verkehr) und Wolfgang Mazal (Familie) lobte die Arbeit der Landespartei im jeweiligen Fachbereich vollinhaltlich. Unterstützung erfährt Mikl-Leitner auch von Wüstenrot-Chefin und Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess, NGO-Leiterin Sonja Klima und Lotte Tobisch, die im Nationalratswahlkampf für die Neos geworben hatte.

Landeshauptfrau und Landesparteichefin Johanna Mikl-Leitner forderte für die Arbeitsmarktpolitik "weniger Bevormundung und mehr Hausverstand". "Mir geht es um die Menschen, die täglich arbeiten, die Menschen, denen es um mehr geht, als nur über die Runden zu kommen." Fleiß müsse sich wieder lohnen, Sozialmissbrauch dürfe sich nicht auszahlen. Und: Niederösterreich müsse das "Mutterland moderner Familienpolitik" werden.

Mikl-Leitners Vorgänger Erwin Pröll lobte seinen politischen Schützling: "Du machst mir wirklich große Freude". Genauso Kanzler und Bundesparteichef Sebastian Kurz, der sich wenige Wochen nach der Regierungsbildung schon wieder auf den Wahlkampf freut: "Lust aufs Wahlkämpfen für die Hanni" habe er "definitiv immer". (Sebastian Fellner, 8.1.2018)