Das Extremely Large Telescope (ELT) der Europäischen Südsternwarte in der chilenischen Atacama-Wüste soll 2024 in Betrieb gehen.

Illustr.: ESO/L. Calçada/ACe Consortium

Die ersten sechs von insgesamt 798 Spiegelelementen für das Monster-Teleskop wurden nun von der deutschen Firma Schott gefertigt.

Foto: ESO

Garching – Ein wichtiger Schritt beim Bau des bei Fertigstellung größten optischen Teleskops der Welt wurde nun absolviert: Die deutsche Firma Schott hat die ersten sechs Spiegelsegmente für das Extremely Large Telescope (ELT) gegossen, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) in Garching mitteilte. Dies ist allerdings nur ein Bruchteil der benötigten Anzahl. Diese optischen Segmente werden Teil des 39 Meter messenden ELT-Hauptspiegels sein, der am Ende aus insgesamt 798 dieser Segmente bestehen wird.

Das Superteleskop der ESO wird derzeit in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut und soll 2024 in Betrieb gehen. Die sechseckigen Segmente seines Hauptspiegels haben jeweils 1,40 Meter Durchmesser und sind etwa fünf Zentimeter dick. Die Segmente werden später wie ein einziger großer Spiegel zusammenarbeiten, um mehr als zehn Millionen Mal so viel Licht zu sammeln wie das menschliche Auge.

Meilenstein für das ELT

Der Leiter der ELT-Optomechanik bei der ESO, Marc Cayrel, war beim ersten Gussvorgang anwesend: "Es war ein wunderbares Gefühl zu sehen, wie die ersten Segmente erfolgreich gegossen wurden", erklärte Cayrel. "Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das ELT."

Der künftige Teleskopgigant soll die Astronomen bei ihrer Suche nach den Ursprüngen des Universums und nach bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems voranbringen. Mit seinem 39-Meter-Hauptspiegel übertrifft das ELT bei weitem die derzeit größten Teleskope der Welt – sie weisen Spiegel mit Durchmessern von lediglich acht bis zehn Metern auf.

Die ESO betreibt bereits mehrere Hochleistungsteleskope in Chile. Dazu zählt das Very Large Telescope (VLT), dessen vier Hauptteleskope Spiegeldurchmesser von jeweils 8,20 Metern besitzen. Am größten Radioteleskopprojekt der Welt, dem Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (Alma), ist die ESO als europäischer Partner beteiligt. (APA, red, 13.1.2018)