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Wien – Im Vorjahr hat es ein deutliches Plus bei den Pkw-Neuzulassungen gegeben, wobei Dieselfahrzeuge im Vergleich zu 2016 einen starken Rückgang verzeichneten. Geschönt wurden die Zahlen durch einen kräftigen Anstieg bei den Tageszulassungen. E-Autos erlebten einen Boom, allerdings ist ihre Zahl noch immer sehr überschaubar. Schlecht gelaufen ist es für Motorradhändler.

Insgesamt stiegen die Kfz-Neuzulassungen 2017 um 6,1 Prozent auf 490.216 Stück, teilte die Statistik Austria am Mittwoch vor dem Start der Vienna Auto Show mit. Bei Pkws gab es im Jahresvergleich ein Plus von 7,2 Prozent auf 353.320 Fahrzeuge, wobei Benziner ein Plus von 24,2 Prozent erreichten, während es bei Dieselfahrzeugen ein Minus von 7,1 Prozent gab. Elektrofahrzeuge legten gar um 42 Prozent zu, führen aber mit 5.433 Neuzulassungen weiterhin ein Nischendasein.

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Anstieg der Tageszulassungen

Auffallend ist der erhebliche Anstieg bei den Tageszulassungen – nach Rückgängen in den zwei Jahren zuvor. Diese Neuwagen, die nur kurz angemeldet und dann deutlich vergünstigt abgegeben werden, dienen der Schönung der Verkaufszahlen. 24.257 Pkws wurden 2017 als Tageszulassung verkauft, ein Plus von 17,3 Prozent im Jahresvergleich.

Richtig in Kauflaune waren im Vorjahr die Bauern. Bei Traktoren gab es ein Plus von 19,9 Prozent. Und auch die Frächter im Transitverkehr haben freudig zugegriffen: Bei Sattelzugfahrzeugen gab es einen Anstieg um 7,4 Prozent. Noch stärker war die Kauflust bei den Paketzustellern – bei Lkws unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht legte die Zulassungszahl um 11,18 Prozent Prozent zu.

Ein hartes Jahr erlebten hingegen die Motorradhändler, die ein Minus von 16,5 Prozent verdauen mussten.

Gebrauchtwagenmarkt wächst schwach

Deutlich schwächer gewachsen als der Markt für Neufahrzeuge ist der Gebrauchtwagenmarkt, hier gab es einen Anstieg von 1,4 Prozent auf 853.244 Fahrzeuge.

Die Pressekonferenz zur Präsentation der Zulassungszahlen 2017, die auch als Auftakt für die zwölfte Auflage der Vienna Auto Show am Wiener Messegelände diente, nutzten die Vertreter der Autobranche, um vor Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in Städten zu warnen. Unterstützung bekamen sie dabei von ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger, der für sich eine Zustimmung in den nächsten drei Jahren ausschloss, aber darauf verwies, dass hier viele Akteure am Werk sind. Günther Kerle, Vorsitzender der Automobilimporteure, konkretisierte: "Das können die Städte selbst entscheiden." (APA, 10.1.2018)