Thorsten Sadowsky wird Museumsdirektor auf dem Mönchsberg.

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Das Museum der Moderne thront auf dem Mönchsberg über der Stadt Salzburg. Dessen künftiger Direktor Thorsten Sadowsky will das Museum von einer elitären Position herunterholen und näher zu den Menschen bringen.

Sadowsky konnte sich unter 42 Bewerbern durchsetzen und übernimmt im September die Leitung des Museums der Moderne und des Rupertinums. Der 56-jährige gebürtige Deutsche leitet bis zu seinem Dienstantritt noch das Kirchner-Museum in Davos. Vor seiner Tätigkeit in der Schweiz gründete er das Museum "Kunst der Westküste" auf der Nordseeinsel Föhr mit, dem er vier Jahre als Direktor vorstand. Zuvor war er jahrelang in Dänemark beruflich tätig, unter anderem als Direktor der Kunsthalle Aarhus.

Skandinavischer Stil

Der neue Direktor verfolge einen "skandinavischen Führungsstil", meint der grüne Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn. "Flache Hierarchien, aber klare Vorgaben." Die soziale Kompetenz war eines der entscheidenden Auswahlkriterien. Bei der bisherigen Leiterin des Museums am Mönchsberg, Sabine Breitwieser, führte der Führungsstil zu Querelen mit dem Landesrat, ihr Vertrag wurde nicht verlängert.

Sadowsky versteht sich in hohem Maße als Teamspieler. "Ein Museum ist eine Mannschaftsleistung", sagt der künftige Leiter. Gemeinsam mit den Mitarbeitern wolle er auch ein Museumsleitbild entwickeln. Die Aufgabe eines guten Museumsdirektors sieht er darin, für gute Atmosphäre zu sorgen. "Das klingt sehr einfach, ist aber sehr komplex."

Elitäre Welt

Er strebe keine Popularisierung des Hauses an, hat aber einen breiten Publikumsbegriff. "Die Kunstwelt ist eine elitäre Welt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Zugänge demokratisch sind." Denn das Museum am Mönchsberg müsse von der Bevölkerung mitgetragen werden. Die Kunstvermittlung ist ein Steckenpferd des Kurators, der nach einem Studium der Geschichte, Ethnologie und Philosophie mit einer Dissertation über Reiseliteratur für Wien und Berlin promovierte.

Er sieht Salzburg als Bühne und möchte Synergien mit anderen Institutionen und der darstellenden Kunst nutzen. Persönlich ist Sadowsky an künstlerischen Positionen interessiert, die einen Dialog mit dem Fremden pflegen.

Sadowsky wird mit seiner Frau, der Dänin Inge Krichau Sadowsky, nach Salzburg ziehen. Die zwei gemeinsamen Kinder machen derzeit in Dänemark ihre Ausbildung. (Stefanie Ruep, 10.1.2018)