Pjöngjang – Nordkorea hat nach Einschätzung des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem Atom- und Raketenprogramm den Westen ausgespielt. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sei gerissen und handle wohlüberlegt, sagte Putin am Donnerstag in Moskau vor Journalisten. Kim habe die jüngste Runde im Streit über sein Atomwaffen- und Raketenprogramm gewonnen.

Nordkorea habe mächtige Raketen entwickelt, wolle nun aber die Lage beruhigen, sagte der russische Präsident. Der Streit könne nur durch Gespräche beigelegt werden, unterstrich er.

Trump lobt sich

US-Präsident Donald Trump hat nach eigener Aussage wahrscheinlich ein gutes Verhältnis zum nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un. In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des "Wall Street Journal" sagte Trump, er unterhalte gute Beziehungen zu den Menschen. "Ich habe wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong-un. (...) Ich denke, ihr seid da überrascht."

Der Frage, ob er mit Kim gesprochen habe, wich Trump aus. "Ich will das nicht kommentieren. Ich sage nicht, dass ich es habe oder nicht habe. Ich will das einfach nicht kommentieren." Erst vor wenigen Tagen hatte sich Trump offen für einen direkten Kontakt mit Kim gezeigt und erklärt, er sei "absolut" bereit zu einem Telefonat mit ihm.

Vertreter Nord- und Südkoreas hatten am Dienstag nach langer Zeit immenser Spannungen erstmals wieder direkte Gespräche geführt. Die Führung in Pjöngjang will zudem eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea schicken. Dazu hatte Südkorea den Norden eingeladen. Nach monatelangem Säbelrasseln vor allem zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump deutet sich nun eine Entspannung ab. Trump hat sich inzwischen offen für einen direkten Kontakt mit Kim gezeigt. (APA, Reuters, 11.1.2018)