Ausschweifende Sex-Party oder trockener Unternehmens-Event – die Schilderungen über eine Veranstaltung im Silicon Valley driften stark auseinander.

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Dass das Silicon Valley etwas anders tickt, ist bekannt. Wie skurril bis abgründig es in der kalifornischen IT-Region bisweilen zugehen soll, dürfte aber auch Menschen mit viel Phantasie überraschen. Ein Bericht über angebliche Sexpartys sorgt derzeit für besonders viel Aufsehen.

Umstrittene Veranstaltung

So schrieb "Vanity Fair" kürzlich von ausschweifenden Veranstaltungen, bei denen es hauptsächlich um Sex und Drogen gehen soll. Wenngleich blumig in der Beschreibung, was dort abgelaufen sein soll, ließ das Magazin Details über die Veranstalter weg. Das hat nun "Wired" nachgeholt.

Konkret geht es um eine Party, die vergangenen Juni vom Investoren und Mitgründer des Unternehmen DFJ, Steve Jurvetson, veranstaltet wurde. Ein Besucher der Party und eine Person, die davon wusste, meldeten sich bei "Wired" und schilderten ihre Eindrücke. Demnach war auf der Einladung und in der Kommunikation rund um die Veranstaltung nicht die Rede von Sex oder Drogen. Der Event sei im Rahmen der jährlichen DFJ-Konferenz "Big Think" angekündigt gewesen.

Auf der Veranstaltung sei die Intention aber klar geworden. So habe es etwa einen großen "Cuddle Puddle" mit vielen Pölstern und gedämpften Licht gegeben. Einige Besucher hätten MDMA mit dem Namen Tesla genommen, was auf die Leistungssteigerung hinweisen sollte. DFJ sagte in einem Statement, dass man "bestürzt" gewesen sei, als man über das Verhalten auf der Party erfahren habe. Das stehe in komplettem Widerspruch zur Firmenkultur und man baue auf Werte wie Respekt und Integrität. Jurvetson wurde bereits vergangenen November entlassen.

Widersprüchliche Aussagen

Dass es auf der Party tatsächlich zu den genannten Ausschweifungen kam, wird von einigen Besuchern allerdings bestritten. Auch Tesla-Chef Elon Musk war Gast. Er dementierte gegenüber "Wired", dass es sich um eine Sexparty handelte. Derartige Behauptungen seien "anzüglicher Unsinn", die DFJ-Feier sei "fad" wie andere Unternehmens-Events gewesen. Auch Investor Jason Calacanis bestreitet die Darstellung des ursprünglichen "Vanity Fair-"Artikels. Etwas anders beschreibt es Unternehmer Paul Biggar. Demnach seien die Gäste schon davor gewarnt worden, dass es auf der Party wild zugehen werde und man keine Fotos machen dürfe. Selbst habe er jedoch nichts von Sex oder Drogen mitbekommen. Jurvetson lehnte eine Stellungnahme ab. (red, 12.1.2018)