Bregenz – Das erste stationäre Hospiz Vorarlbergs "Hospiz am See" ist am Freitag offiziell eröffnet worden. Es ist im ehemaligen Sanatorium Mehrerau in Bregenz untergebracht, das für 2,4 Millionen Euro adaptiert wurde. Betreiber der Einrichtung mit zehn Betten ist die Caritas. Ebenfalls im Haus untergebracht sind drei regionale Hospizteams sowie jenes für Kinder und Jugendliche.

Das Hospiz wird als Sonderkrankenanstalt geführt. Die Hälfte der 2,4 Millionen Euro wurde aus Mitteln des Landes abgedeckt, 1,25 Millionen Euro brachte die Caritas über Spenden auf. Der tägliche Selbstbehalt der Gäste – so werden die Patienten im Hospiz genannt – beläuft sich auf 55 Euro.

Sterben ist Teil des Lebens

Pro Jahr sollen künftig 100 bis 120 Personen das stationäre Hospiz nutzen können. Dabei werden die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste und Angehörigen in den Mittelpunkt gestellt, Tagesablauf und Pflege individuell angepasst. "Es geht darum, möglichst viel Qualität und ein hohes Maß an Wohlbefinden in diese letzten Tage, Wochen oder Monate des Lebens zu bringen", sagte Klaus Gasser, der ärztliche Leiter des Hospizzentrums. Ein interprofessionelles Team aus Medizin, Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und Ehrenamtlichen stehe dafür bereit.

"Das Hospiz ist Ausdruck und Leuchtturm dafür, dass das Sterben ein wesentlicher Teil des Lebens ist. Dem werden wir als Gesellschaft gerecht durch eine Kultur des Miteinanders und durch entsprechende Orte, an denen Menschen ihre letzte Lebensphase würdevoll verbringen können", erklärte Vorarlbergs Caritas-Direktor Walter Schmolly anlässlich der Eröffnung.

Im Rahmen der Hospiz- und Palliativversorgung des Landes sind im vergangenen Jahr rund 1.100 Patienten von qualifizierten Ehrenamtlichen begleitet worden. 364 Menschen wurden von Ärzten und Palliativpflegekräften des Mobilen Palliativteams betreut. Dabei wendeten die etwa 240 Ehrenamtlichen knapp 34.500 Stunden für ihre Hospiz-Dienste auf. (APA, 12.1.2018)