Der Kugelblitz lässt es krachen.

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Und lässt sich hernach feiern.

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Matthias Mayer zeigte als Dritter auf.

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Hannes Reichelt schrammte nur um eine Zehntelsekunde am Podest vorbei.

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Wengen – Beat Feuz ist am Samstag in Wengen mit Startnummer eins zum Sieg der Lauberhorn-Abfahrt gerast und hat damit den 35.000 Zuschauern entlang der Strecke den perfekten Skitag versüßt. 18/100 dahinter landete Aksel Lund Svindal (NOR) an zweiter Stelle, Matthias Mayer errang als Dritter einen ÖSV-Stockerlplatz (0,67), Hannes Reichelt wurde Vierter (0,77), Vincent Kriechmayr Sechster (0,98).

Alles richtig hatte am Freitag bei der Startnummernvergabe und am Samstag im Rennen Feuz gemacht. "Der Poker war, dass es, wenn es schön wird, im oberen Streckenabschnitt immer langsamer wird", sagte der Weltmeister, der mit seiner Wahl recht behielt. Aber er lieferte auch eine sehr starke Fahrt ab und landete seinen zweiten Abfahrtssieg im Wengen-Klassiker nach 2012. "Was gibt es Schöneres, als hier am Start zu stehen vor so vielen Leuten? Jeder Sieg ist etwas Spezielles, es war ein genialer Tag", meinte er nach dem neunten Weltcupsieg seiner Karriere.

Ausgleichende Gerechtigkeit

"Der Rückstand ist gering, aber in Beaver Creek war es umgekehrt, da hatte ich die Hundertstel auf meiner Seite", sagte der mit Nummer drei gestartete Svindal, der das Rennen erst in der Zielkurve verlor. Im Kernen-S hatte er mit dem Kopf die Bande rasiert und dem Helm dabei ein paar Kratzer verpasst. "So eng ist nicht gut", nahm es Svindal mit Humor. Er landete zum fünften Mal im fünften Abfahrtsrennen in diesem Winter auf dem Podest, führt die Disziplinwertung mit 58 Zählern Vorsprung auf Feuz an.

Eine starke Leistung lieferten die Österreicher ab, auch wenn es mit dem ersten Abfahrtssieg in diesem Winter wieder nicht klappte. "Es ist ein Kindheitsraum, in Wengen am Podest zu stehen. Ein großartiger Tag, Superwetter, es kann nicht schöner sein", schwärmte Olympiasieger Mayer, der bei diesem Klassiker erstmals das Stockerl erklimmte. Die Anstrengungen des langen Kombinationstages am Freitag (Platz acht) hatte er gut weggesteckt.

"Das Rennen ist noch nicht einmal vorbei und ich habe schon eine Ergebnisliste in der Hand, Feuz gewinnt, die war schon vorgedruckt", scherzte Mayer im Zielraum nach erhaltenem Zwischenstand. "Nehm' ich", kommentierte er seinen dritten Rang. "Von den zwei kann man sich schlagen lassen." Er habe eine gute Fahrt gehabt. "Oben haben leider alle verloren, die hintennach gestartet sind. Es wird einfach ein bisschen wärmer oben, aber es ist super zum Fahren gewesen, es hat mir richtig getaugt."

Reichelt mit hoher Nummer chancenlos

Wengen-Spezialist Reichelt, der nach fünf Stockerlplätzen in Folge als Vierter knapp am Podest vorbeiraste, hatte sich nichts vorzuwerfen. "Im oberen Teil habe ich viel Zeit liegen gelassen, aber mit der Nummer war es sicher eine gute Leistung. Die Nummer ist im Moment nicht mein Freund", sagte der mit 19 ins Rennen gegangene Salzburger.

"Im ersten Moment dachte ich mir bei der Fahrt von Beat, sie ist ein bisschen fehlerhaft. Aber als ich dann den Svindal gesehen habe, wusste ich, es ist nicht leichter geworden von den Trainings auf heute. Als Svindal mit Feuz nicht ganz mitkonnte, wusste ich, dass Beat heute sicher schwer zum Biegen wird."

Kriechmayr sagte, dass für ihn der Sieger gleich feststand. "Man muss den Hut vor Beat und Aksel ziehen. Ich habe Beat oben im Fernsehen gesehen und wusste, das ist die Siegfahrt. Er ist so entschlossen und so genial runtergefahren. Das war eine der besten Fahrten, die hier runter gezeigt wurden", meinte der Oberösterreicher, der in der Kombiabfahrt am Vortag klar Schnellster war.

Für Max Franz war das Rennen um einen Spitzenplatz bald vorbei. "Nach zehn Sekunden wusste ich schon, dass ich nur noch um die Goldene Ananas fahre. In der Startkurve hat es mich in den Dreck rausgezogen, dann geht dir das Tempo ab. Ich habe mich voll reingehaut und voll gekämpft. Und im Ziel-S habe ich noch einmal verloren", sagte der Kärntner, der 13. wurde. "Es zipft mich schon an. Ich bin eigentlich gut drauf und nicht unter den zehn. Das tut schon ein bisserl weh heute."

Sehr zufrieden war Christian Walder mit Rang 16. Der Lebensgefährte von Cornelia Hütter, die am Samstag in Bad Kleinkirchheim Super-G-Dritte wurde, egalisierte sein zweitbestes Karriereresultat. "Seit Bormio ging es bergauf, die Trainings hier waren konstant. Ich wusste heute, dass mir das schon ganz gut liegen könnte." (APA, 13.1.2018)