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Wird es wärmer, steigt der Wasserspiegel.

Foto: Arnulf Stoffel/dpa via AP

Berlin – Der Weltklimarat (IPCC) hält laut einem Bericht der Berliner "Tageszeitung" vom Montag das im Pariser Klimaabkommen anvisierte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, für kaum noch einhaltbar. Das 1,5-Grad-Ziel war auf der UN-Klimakonferenz 2015 auf Druck der besonders stark vom Klimawandel betroffenen Staaten in den Vertragstext eingefügt worden.

Das sei "mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit jenseits des Erreichbaren", zitiert das Blatt aus einem bisher unveröffentlichten Entwurf der "Zusammenfassung für Entscheidungsfinder" eines neuen Berichts der weltweit führenden Klimawissenschafter zu dem 1,5-Grad-Ziel. Dem Entwurf des IPCC-Berichts zufolge, der noch überarbeitet und im Herbst veröffentlicht werden soll, macht die aktuelle Politik der beteiligten Staaten diese Begrenzung jedoch praktisch unmöglich.

Schwelle schon 2040 erreicht

"Beim jetzigen Tempo der Erwärmung würde die globale Mitteltemperatur die 1,5-Grad-Schwelle in den 2040er Jahren erreichen", zitiert die "taz" weiter aus dem Text. Der Unterschied zwischen 1,5 und zwei Grad Celsius Erwärmung hätte demnach schwerwiegende Folgen: Mehr starke Stürme, einen um zehn Zentimeter höheren Meeresspiegel, eventuell den unumkehrbaren, langsamen Verlust des Eises in Grönland und der West-Antarktis, verstärktes Aussterben von Pflanzen, Fischen, Insekten und Wirbeltieren sowie ein höheres Risiko von Armut, Unterernährung und Krankheit.

Die einzige Chance, um doch noch eine Stabilisierung innerhalb des 1,5-Grad-Rahmens zu erreichen, läge nach Einschätzung der Forscher darin, das Treibhausgas CO2 aktiv aus der Atmosphäre herauszufiltern, hieß es. Das müsse allerdings sehr schnell und in sehr großem Maßstab erfolgen. Dies sei unrealistisch, auch weil beispielsweise der Flächenbedarf für erforderliche Aufforstungen mit den Bedürfnissen der Landwirtschaft kollidiere. (APA, 14.1.2018)