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Österreich (rechts im Bild Romas Kirveliavičius) wehrte sich gegen Frankreich (im Bild Timothey N’Guessan) – aber nicht erfolgreich.

Foto: AP/Bandic

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Der Weltmeister war auch mit unfairen Mitteln nicht aufzuhalten.

Porec – Eine Sensation ist erwartungsgemäß ausgeblieben: Österreichs Handball-Nationalteam hat auch sein zweites Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft in Kroatien verloren. Gegen Frankreich setzte es am Sonntag in Porec eine 26:33-Niederlage. Das ist prinzipiell keine Schande. Der Weltmeister ist einer der üblichen Verdächtigen auf den EM-Titel, obwohl einige Altstars nicht mehr dabei sind.

Torhüterlegende Thierry Omeyer und Rückraum-Ass Daniel "Air France" Narcisse sind altersbedingt zurückgetreten, die übrigen Leistungsträger der inzwischen fast zwölf Jahre andauernden Erfolgsära mit vier Weltmeistertiteln, drei EM-Titeln und zwei Olympiasiegen sind ebenfalls etwas in die Jahre gekommen. Gegen Österreich reichte es trotzdem locker -auch ohne Superstar Nikola Karabatic, der ebenso geschont wurde wie einige andere Stützen.

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Österreichs Flügel-Ass Robert Weber forderte vorab den Mut seiner Mitspieler ein, Österreich spielte jedoch zu Beginn Angsthasenhandball. Der Respekt vor dem übermächtigen Gegner war deutlich spürbar.

Österreich, das mit Ausnahme des verletzten Alexander Hermann mit derselben Startaufstellung wie zwei Tage zuvor begann, erwischte einen schlechten Start samt haufenweise technischer Fehler, sowie Fehlwürfen von Nikola Bilyk, Janko Bozovic und Co. Letzterer war es, der schließlich einen Siebenmeter herausholte und das erste Tor durch Robert Weber sowie das 1:3 ermöglichte (5.).

Zwei Minuten später sah Kreisläufer Wilhelm Jelinek beim Stand von 1:4 für ein Foul Rot, die Franzosen hatten bei den Schiedsrichtern merklichen "Superstar-Bonus". Österreich schönstes Tor erzielt Sebastian Frimmel, der einen Ball in der Luft im Kreis fing und auf 2:4 stellte, kurz darauf vergab er aber im Konter die Chance auf den Anschlusstreffer (11.). Frankreich, das mit Superstar Nikola Karabatic und Kreisläufer Cedric Sorhaindo u.a. zwei Schlüsselspieler schonte, zog auf 6:2 davon.

Noch eine Chance

Zur Pause lag man bereits 12:17 zurück. Schuld daran war auch Vincent Gerard, bester Torhüter der WM 2017 in Katar, der Frankreichs Hütte zunagelte. Mit Fortdauer der Partie trauten sich die Österreicher mehr zu, es gelangen gegen "die Maschinen" (Zitat Teamchef Johannesson) einige weitere schöne Tore.

Johannesson schonte seine Leistungsträger ebenfalls, gab jungen Talenten im Hinblick auf die Heim-EM 2020 wertvolle Spielzeit gegen einen Weltklasse-Gegner. Österreich kann noch immer aufsteigen. Dafür müsste im letzten Gruppenspiel gegen die starken Norweger am Dienstag (20.30 Uhr, live ORF Sport+) freilich ein Sieg her. (Florian Vetter aus Porec, 14.1.2018)