Die Aktionen der USA zielten darauf ab, die Weltlage zu destabilisieren, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow.

Foto: APA / AFP/ Yuri KADOBNOV

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat seine Jahrespressekonferenz vor allem dem komplizierten Verhältnis zu den USA gewidmet. Der russische Chefdiplomat kritisierte die gesamte Bandbreite der amerikanischen Außenpolitik. So macht er Washington aktuell für die Atomkrisen in Nordkorea und im Iran verantwortlich. Die Erklärungen Trumps zum Iran-Atomdeal zielten darauf ab, "die Realisierung des gemeinsamen umfassenden Aktionsplans (JCPOA) platzen zu lassen", sagte der 67-Jährige. Überhaupt versuchten die USA immer noch ausschließlich mit Ultimaten die Weltpolitik zu bestimmen, kritisierte er weiter.

Negativ bewertete Lawrow auch den US-Plan, Kurdenmilizen im Norden Syriens zu bewaffnen und zur Grenzsicherung einzusetzen. Der Plan hatte bereits den türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan echauffiert. Lawrow sah darin nun den Versuch, die territoriale Einheit Syriens zu untergraben. Lawrows Fazit: Die Aktionen der USA zielten darauf ab, die Weltlage zu destabilisieren. Vorwürfe, selbst die Lage im Nachbarland Ukraine zu destabilisieren, wies Lawrow zurück. Russland sei an der territorialen Unversehrtheit der Ukraine – exklusive Krim – interessiert, erklärte er. (André Ballin aus Moskau, 15.1.2018)