Matthias Krenn, Bundesobmann Freiheitliche Wirtschaft, Hotelier, diskutierte bei "Im Zentrum".

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Es ist zu früh, die Politik der neuen Regierung einer Benotung zu unterziehen. Bezüglich ihres Kommunikationsstils – Stichwort "Zugriff aufs Vermögen", "Abschaffung der Notstandshilfe" – darf jedoch von skurriler Mehrdeutigkeit gesprochen werden.

Zudem das Timingproblem: So elegant es gewesen wäre, eine bewährte Weisheit zu beherzigen ("Hättest du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben"), so plump war es, selbige erst Im Zentrum zu zelebrieren – durch Fernbleiben.

Der vorgeschickte Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft fand sich jedenfalls in recht aussichtsloser Lage. Er verwies unentwegt aufs Regierungsprogramm; schließlich schien jedoch auch er, was die Vermögenszugriffsfrage betraf, keine echte Klarheit mehr in sich zu spüren: "Mir ist nichts anderes bekannt als das, was dauernd in der Öffentlichkeit behauptet wird!"

Tja. Immerhin ehrlich der Mann, der es schwerer hatte als Johanna Mikl-Leitner. Die wahlkämpfende ÖVPlerin wurde auf Puls 4 vom FPÖler nicht mehr "Moslem-Mama" genannt. Und auch die Neos-Dame sprach nicht von "Fürstin der Finsternis", wiewohl in Niederösterreich noch vieles im Dunkeln läge. Das war auszuhalten für Mikl-Leitner.

Jetzt muss sie nur noch hoffen, dass der Meinungssalat des Bundes ihr Wahlkampfmenü nicht weiter belastet. (Ljubiša Tošić, 15.1.2018)