Guo Xiaolu stellt Bio vor.

Foto: guoxiaolu.com

Guo Xiaolu, geboren 1973, ist eine Reisende zwischen den Kulturen und den Kunstsparten. Letztes Jahr veröffentlichte die Schriftstellerin und Filmemacherin ihre Biografie: Once Upon A Time In The East erschien zuerst in ihrer Wahlheimat England – seit 2002 lebt die Künstlerin v. a. in London. Jetzt stellt sie die deutsche Fassung des Buchs Es war einmal im Fernen Osten (Knaus-Verlag, 2017, Übersetzung: Anne Rademacher) im Literaturhaus Salzburg vor.

Weil der Vater in einem Arbeitslager war und die Mutter neben der Arbeit abends noch in Revolutionsopern auftrat, verbrachte Guo die ersten Lebensjahre bei armen Bauern sowie später bei den Großeltern im Fischerdorf Shitang. Das Leben dort beschreibt sie als brutalen Existenzkampf, der wenig Raum für Zuneigung und liebevolle Worte ließ – eine Sprachlosigkeit, die sich später auch im Haus der Eltern fortsetzte. Guo besuchte die Filmakademie in Peking, ein Stipendium der National Film School ermöglichte es ihr, nach London zu übersiedeln.

Seither hat sie zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme gedreht sowie Romane, Theaterstücke und Erzählungen geschrieben. 2009 erhielt sie für She, a Chinese den Goldenen Leoparden von Locarno, die Viennale widmete ihr daraufhin ein Special. Immer wieder kehrt Guo nach China zurück, wo etwa 2011 die Filmsatire Ufo In Her Eyes entstand, die den Turbokapitalismus aufs Korn nimmt. Lesung in deutscher (Christian Warnecke) und englischer Sprache sowie Gespräch mit Guo Xiaolu, Moderation: Sarah Herbe. (dog, 17.1.2018)