Islamabad/Kabul – Nach stark intensiviertem Druck der USA auf Pakistan wegen dessen angeblicher Unterstützung der afghanischen Taliban führt Pakistan nun Gespräche mit der Islamistengruppe. Eine hochrangige Delegation des inoffiziellen Taliban-Büros in Katar sei schon am Montag in der Hauptstadt Islamabad angekommen, verlautete aus Sicherheitskreisen am Mittwoch.

Das Treffen finde in den Bergen im Ort Murree statt. Es gehe wohl um Möglichkeiten, den Friedensprozess zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung wieder aufzunehmen, sagte der Informant.

Nie ernsthafte Friedensverhandlungen

Trotz vieler ähnlicher Treffen zwischen Taliban und den Regierungen von Afghanistan, Pakistan und den USA sowie anderen Vermittlern hat es bisher nie ernsthafte Friedensverhandlungen gegeben. Die Taliban, die nach Militärangaben heute wieder rund 13 Prozent des Landes beherrschen und um weitere 30 Prozent kämpfen, hatten in den vergangenen Monaten Friedensverhandlungen wieder mehrfach abgelehnt.

Die USA und Afghanistan werfen Pakistan vor, die Taliban und das mit ihnen eng verbündete Haqqani-Netzwerk unter anderem mit sicheren Rückzugsgebieten in Pakistan zu unterstützen und so die Aufbaubemühungen in Afghanistan zu destabilisieren.

Die USA hatten den diplomatischen Druck auf Pakistan jüngst massiv erhöht, mehr Drohnenangriffe auf Ziele in Pakistan geflogen und im Jänner alle Militärhilfen vorläufig gestrichen. Es handelt sich um mehr als eine Milliarde Dollar. (APA, 17.1.2018)