Ried im Innkreis – Ein Totenkopf mit Flügeln – das Symbol der Hells Angels – war in der Silvesternacht am Dach der Pfarrkirche in Pattigham im Bezirk Ried im Innkreis in Oberösterreich zu sehen. Die Motorradrocker betreiben in dem Ort ein Clubhaus. Vorerst blieb die Aktion ohne Folgen, berichtete die "BezirksRundschau" Ried in ihrer jüngsten Ausgabe.

Demnach wurde das gesamte Dach der Kirche zur Projektionsfläche für den Totenkopf mit Flügeln. Er war bereits um 20.00 Uhr zu sehen. Der Urheber ist unbekannt. Das Zeigen des Rocker-Emblems, das markenrechtlich geschützt ist, ist in Österreich zulässig. In vielen deutschen Bundesländern hingegen dürfen laut Zeitung Totenkopf und Hells Angels-Schriftzug nicht mehr öffentlich präsentiert werden. In Bayern gilt das Verbot seit Herbst 2014.

Keine Probleme mit Rockern

Das Zusammenleben in der 895-Seelen-Gemeinde Pattigham mit den Rockern gestaltet sich laut Erkundigungen der "BezirksRundschau" bei der Bevölkerung ohne Probleme. Auch die Rieder Exekutive sieht das so. Zwei Hausdurchsuchungen wegen Drogen gab es vor so langer Zeit, dass man darüber erst gar nicht mehr reden sollte. Wegen des Vorfalls in der Silvesternacht, die sonst ohne Zwischenfälle verlief, ist die örtliche Polizei jetzt aber in Verbindung mit der Rieder Staatsanwaltschaft. Es wird eine Anzeige gegen Unbekannt wegen der Herabwürdigung kirchlicher Symbole erwogen.

Der zuständige Pfarrer will mit der Geschichte nichts zu tun haben. Er hat den Vorfall an die Diözese Linz weitergeleitet. Aus Linz heißt es, die Pfarre empfinde die Projektion des geflügelten Totenkopf als das, was es wahrscheinlich auch war, eine Provokation. Man wolle den Vorfall nicht weiter verfolgen. Es sei ja nichts beschädigt worden. Der Pattighamer Bürgermeister ist informiert, kennt aber den oder die Täter nicht. Die Hells Angels, die zu Silvester in Pattigham feierten, ließen auf Anfrage der Wochenzeitung mitteilen, dass sie zum Vorfall keine Stellungnahme abgeben. (APA, 18.1.2018)