Bauarbeiten an der Grenze zum Gazastreifen (Archivbild)

Foto: APA/AFP/MENAHEM KAHANA

Jerusalem/Gaza – Israel baut zum Schutz vor militanten Palästinensern eine kilometerlange Untergrundmauer an der Grenze zum Gazastreifen. Diese soll das Graben von Angriffstunneln nach Israel unterbinden. Die rund 570 Millionen Euro teure Anlage soll spätestens in zwei Jahren fertig sein, wie ein hochrangiger Angehöriger der israelischen Armee am Donnerstag mitteilte.

Die Untergrundbarriere soll 65 Kilometer lang sein. Wie tief sie in den Boden reichen wird, sagte der Armeevertreter nicht.

Seit Ende Oktober hat Israel drei Angriffstunnel vom Gazastreifen nach Israel zerstört. Zwei stammten von der in dem Palästinensergebiet herrschenden radikalislamischen Hamas, einer von der kleineren Gruppierung Islamischer Jihad.

"Es ist das größte Bestreben der Hamas gewesen, diese Terrortunnel zu bauen, um zu versuchen, die Stärke der IDF (israelische Armee, Anm.) am Boden, in der Luft und auf See zu überwinden", sagte Armeesprecher Jonathan Conricus.

Vier Kilometer fertiggestellt

Die Armee hat bereits vor mehreren Monaten mit dem Bau der Mauer begonnen und bisher nach eigener Aussage vier Kilometer fertiggestellt. Die Mauer besteht aus Beton, verstärkt mit Baustahl. Mithilfe spezieller Sensoren können die Behörden verfolgen, ob sich jemand dem Bau nähert. Die Mauer umschließt Gaza von der israelisch-ägyptischen Grenze im Süden bis zum Mittelmeer im Nordwesten. Auf ihr wird ein Zaun stehen.

Die Hamas hatte in der Vergangenheit immer wieder Tunnel benutzt, um Waffen und Waren zu schmuggeln oder um aus dem abgeriegelten Küstenstreifen auf israelisches Gebiet vorzudringen. Während des Gaza-Krieges 2014 hatte Israel zahlreiche solcher Tunnel gesprengt.

Israel hat vor mehr als zehn Jahren über den Küstenstreifen eine Blockade verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird. (red, APA, dpa, 18.1.2018)