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Die Erklärung von Kroatiens Teamchef Lino Cervar klingt geradezu abenteuerlich.

Foto: Reuters/Djurica

Neuer Wirbel bei der Handball-EM: Kroatiens Nationaltrainer Lino Cervar hat im Hauptrundenspiel am Donnerstagabend gegen Weißrussland (25:23) für einen Eklat gesorgt. 30 Sekunden vor dem Ende griff der 67-Jährige direkt ins Spielgeschehen ein, in dem er den weißrussischen Rückraumspieler Artur Karvazki vom Spielfeldrand aus am Oberkörper festhielt.

Bei Minute 7:52: Kroatiens Trainer greift aktiv ins Geschehen ein.
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Das belegen die TV-Bilder (im Youtube-Video bei Minute 7:52). Der europäische Verband EHF hat ein offizielles Verfahren gegen Cervar eingeleitet.

Wenige Momente nach der Aktion von Lino Cervar hatte der Linkshänder Karvazki den Ball bekommen. Statt den Ausgleich zu erzielen, beging er ein Stürmerfoul. Kroatien traf im Gegenzug zum Endstand. "Ich habe ihn zufällig erwischt. Es war aus Versehen", sagte Cervar zu der Szene, die in den sozialen Netzwerken hohe Wellen schlägt. Es habe eine "kleine Kollision" gegeben. "Es ist in der Hitze des Gefechts passiert." Kroatien wahrte durch den Zittersieg gegen Weißrussland seine Halbfinal-Chancen.

Das kroatische Nachrichtenportal Index.hr titelte am Freitag: "Neuer Skandal bei der Handball-EM". Der frühere schwedische Bundesligaspieler Martin Frändesjö polterte im schwedischen Fernsehen: "So etwas habe ich noch nie gesehen, er hat alle Grenzen überschritten." (sid, red, 19.1.2018)