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Die Gams wird abgeholt.

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Das Podest musste freigeschaufelt werden.

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Auch nicht unzufrieden: Marcel Hirscher.

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Kitzbühel – Der Bann ist gebrochen. Henrik Kristoffersen hat sich mit einer überragenden Darbietung den Sieg im Slalom auf dem Ganslernhang geholt und damit nicht nur seinen ersten Saisonerfolg gelandet sondern auch den Lauf von Marcel Hirscher gestoppt.

Der Salzburger hatte die letzten fünf Slaloms en suite für sich entschieden, musste sich am Sonntag bei dichtem Schneetreiben in Kitzbühel dem 23-Jährigen geschlagen geben und zwar deutlich. Die 78. Hahnenkammrennen gehen damit ohne österreichischen Sieg zu Ende.

Bereits im ersten Durchgang verlor Hirscher 1,05 Sekunden auf den Norweger, lag als Dritter auch 95 Hundertstel hinter Michael Matt. Am Ende fehlten dem Vorjahressieger 0,97 Sekunden auf den sechsten Streich, mit dem er an Weltcuperfolgen auf Augenhöhe mit Österreichs Rekordhalter Hermann Maier gewesen wäre, der 54 Mal ganz oben stand. Rang drei ging an den Schweizer Daniel Yule (1,35), der erstmal auf ein Weltcuppodest fuhr.

Matt verlor in der Entscheidung die Orientierung, fiel aus, als er drauf und dran war, Hirscher auf Platz zwei zu verdrängen und auch den zweiten Weltcupsieg nach Kranjska Gora 2017 zum Greifen nahe hatte. "Klassisch verfahren", sagte er nach seinem haarsträubenden Fehler.

Kristoffersen bejubelte mit dem Triumph am Ganslern seinen ersten Weltcupsieg seit Schladming 2017. "Wirklich cool, ich war im zweiten Lauf ein paar Mal ganz am Limit, der war wirklich, wirklich gut", sagte Kristoffersen, der das zweite Mal in Kitzbühel nach 2016 gewann und seinen insgesamt 16. Weltcupsieg holte. "In Österreich ist die Stimmung bei Weltcuprennen immer so gut, ich liebe Österreich, ich freue mich sehr." In dieser Saison carvte Kristoffersen zuvor bereits siebenmal auf Rang zwei und dreimal auf drei.

Hirscher freute sich über 80 Punkte. "Es war kein leichter Tag, ich bin sehr zufrieden. Mir fällt ein Stein von Herzen, dass ich nicht nur im Ausland, sondern auch bei Heimrennen gut fahre."

Nach zuletzt zwei Ausfällen in Folge freute sich Manuel Feller als Fünfter (2,22) über sein bestes Ergebnis in Kitzbühel. "Ein akzeptables Resultat. Ich hab noch das beste rausgeholt. Das gibt Selbstvertrauen." Marco Schwarz fiel vom elften auf den 16. Platz zurück und lag damit drei Plätze vor Marc Digruber. Christian Hirschbühl fädelte im Finale ein.

Im Disziplinweltcup liegt Hirscher nunmehr 99 Punkte vor Kristoffersen, im Gesamtweltcup hat der Salzburger noch 154 Zähler Vorsprung auf den Norweger. Die Chance zur Revanche bietet sich bereits am Dienstag beim Nachtslalom in Schladming (ab 17.45 Uhr). (Thomas Hirner aus Kitzbühel, 21.1.2018)