Mo'Nique erhielt zahlreiche Comedy-Preise sowie einen Oscar als besten Nebendarstellerin für ihr Mitwirken in "Precious".

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Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen sind mittlerweile auch in Hollywood Thema geworden. Doch ungleiche Behandlung scheint kein auf die traditionelle Film- und Fernsehindustrie beschränktes Problem zu sein. Die amerikanische Oscar-Preisträgerin und Unterhalterin Mo'Nique ("Precious", "The Parkers") erhebt nun schwere Anschuldigungen gegen den Streaminganbieter Netflix.

Dort setzt man zunehmend auf Eigenproduktionen und liefert immer wieder auch Specials mit bekannten Stars. Bei der angebotenen Entlohnung soll sich jedoch ein veritabler Spalt zwischen Geschlechtern und Hautfarben auftun.

Deutlich geringeres Angebot für Special

Laut einem Instagram-Video von Mo'Nique wurden ihr 500.000 Dollar für die Produktion eines Comedy-Special geboten, erzählt die afroamerkanische Entertainerin. Ihre weiße Kollegin Amy Schumer habe hingegen ein Angebot von elf Millionen Dollar erhalten, das diese auch noch auf 13 Millionen verhandeln konnte.

Comedian Dave Chappelle seien gleich 20 Millionen Dollar geboten worden. Von Netflix seien auf Nachfrage nur "widersprüchliche Antworten" gekommen. Einerseits orientiere man sich nicht zwangsläufig am Lebenslauf, andererseits sei Schumers langjährige Erfahrung als Grund für das deutlich höhere Angebot genannt worden. Mo'Nique ruft nun öffentlich zu einem Netflix-Boykott auf.

Kollegin pflichtet bei

Eine andere Showfrau sprang Mo'Nique auf Twitter zur Seite. Wanda Sykes berichtet, dass ihr von Netflix "weniger als die Hälfte" der 500.000 Dollar angeboten worden seien. Sie setzte letztlich ein Special für eine andere Streamingplattform, Epix, um.

Der Fall hat mittlerweile größere mediale Wellen geschlagen. Die öffentlichen Reaktionen in sozialen Medien fallen gemischt aus, dokumentiert etwa "Newsweek". Netflix selbst hat zu der Causa bislang nicht Stellung bezogen. (red, 22.1.2018)