Wasserstoff kann auch bei der Fahrzeugherstellung die Emissionen eindämmen. Wichtig ist aber, wie er gewonnen wird.

Foto: Guido Gluschitsch

Elektrischen Strom in Wasserstoff zu verwandeln und wieder zurück könnte eine echte Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte werden. Dabei muss es nicht nur um den Antrieb mit Strom gehen. Schon bei der Herstellung des Fahrzeugs kann dem Wasserstoff eine Schlüsselrolle zukommen. Denn nicht erst beim Fahren entsteht Kohlendioxid, sondern bereits bei der Herstellung des Automobils.

Wasserdampf statt Kohlendioxid

Die klassische Methode, aus Eisenerz Eisen zu machen, ist nämlich, das Erz (Eisenoxid) mittels Koks (also Kohlenstoff) vom Sauerstoff zu befreien und so Eisen zu gewinnen. Das beschert etwa der Voestalpine eine sehr schlechte Klimabilanz. Als längerfristige Strategie gilt also, die Reduktion des Sauerstoffs nicht mit Kohlenstoff zu erreichen, sondern mit Wasserstoff. Dann entsteht statt Kohlendioxid Wasserdampf.

Dafür muss man aber den Wasserstoff umweltfreundlich erzeugen. Deshalb hat die Voestalpine schon vor einem Jahr mit Siemens und dem Verbund ein Projekt zur umweltfreundlichen Gewinnung von Wasserstoff initiiert. Dabei kommt die gleiche Technologie zur Anwendung wie in der Wasserstoff-Brennstoffzelle, nur andersrum, Strom wird reingeschickt und Wasserstoff kommt raus.

Verschiedene Anwendungsgebiete

Bisher wird Wasserstoff ja überwiegend aus Erdöl gewonnen. Das kommt künftig nicht infrage. Hoher Strombedarf zur Wasserstoffgewinnung erfordert allerdings auch den Ausbau regenerativer Stromgewinnung. Ob sich die Brennstoffzelle nun im Pkw durchsetzt oder nur beim Lkw, ist gar nicht so wichtig, sie wird auf jeden Fall eine immer größere Rolle spielen. (Rudolf Skarics, 5.2.2018)