Eine neue Jumpline muss her! Im Wienerwald sammelt man dafür per Crowfundingkampagne.

Foto: Wienerwald Trails

Wenn das Fundingziel von 50.000 Euro erreicht wird, erfolgt umgehend der Baustart.

Foto: Wienerwald Trails

Innsbruck/Wien – Mountainbiken im Wienerwald erfreut sich wachsender Beliebtheit. Seit der Verein Wienerwald-Trails (WWT) den Trendsport auf eigens dafür angelegten Strecken in geordnete Bahnen lenkt, entdecken immer mehr Freizeitsportler das Trailbiken für sich. Um der Nachfrage zu entsprechen, baut der Verein das Streckennetz stetig aus. Doch das kostet Geld. Weil die Nutzung der Trails aus Prinzip nicht kostenpflichtig sein soll, will man die Mittel für den Streckenbau nun über eine Crowdfundingkampagne lukrieren.

Vom 13. Feber bis 13. März wird unter dem Titel Trail4You online um Geld geworben. Fundingziel der Kampagne sind 50.000 Euro. Damit könnte eine insgesamt 2,1 Kilometer lange Jumpline mit 180 Metern Höhenunterschied gebaut werden. Ab einem Betrag von 25.000 Euro würde die Minimalvariante – 1,3 Kilometer Trail auf 120 Höhenmetern – umgesetzt.

Ein Mitglied der Bikecommunity im Trail-Center Hohe-Wand-Wiese erklärt, warum es eine neue Jumpline braucht.
WienerWaldTrails

Die Initiatoren der Kampagne von WWT hoffen auf die Spendenbereitschaft der Mountainbiker. Alle bisher im Wienerwald gebauten Trails seien allein dank viel ehrenamtlicher Arbeit und Risikobereitschaft einiger weniger entstanden. Weil ein Trailnetzwerk wie das im Wienerwald aber einen bedeutenden Wartungsaufwand mit sich bringt, sei man beim Projekt Jumpline nun auf die Mithilfe der Community angewiesen, so die Vereinsvertreter: "Denn ohne Trails nützt auch das teuerste Mountainbike nichts."

Die Erweiterung des Trailangebotes, als dessen Herzstücke die Hohe-Wand-Wiese sowie der Trailpark Weidlingbach gelten, sei zudem eine Investition in das friedliche Miteinander im Wald, so die Initiatoren: "Wo es gute, legale Angebote gibt, sinkt das Konfliktpotenzial." Baubeginn soll noch im Frühjahr 2018 sein, um schon im Sommer mit allen "Foundern" ein rauschendes Eröffnungsfest feiern zu können.

Es wäre der erste durch Crowdfunding gebaute Trail in Österreich. Zwar hat man in Innsbruck am Arzler-Alm-Trail auch zusammen mit der Community die Strecke gebaut, doch die Finanzierung kam vonseiten der Stadt Innsbruck. Im Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis wurde die Freeride-Line als Schwarmintelligenzprojekt umgesetzt. Die Leser des Magazins "Freeride" durften mittels Voting bei der Ausgestaltung des Trails und der Bauten sowie Sprünge mitbestimmen.

Im Wienerwald soll mit dem Geld aus der Crowdfundingkampagne eine Jumpline umgesetzt werden, die sich vom Charakter her zwischen der bereits bestehenden Enduro- sowie der Flowline einordnet. "Der Schwierigkeitsgrad wird mit Rot eingestuft. Die Sportlichkeit wird sich wie bei der Flowline durch die Fahrgeschwindigkeit regulieren. Wer es schnell angeht, bekommt Sprünge mit viel Airtime, wer es langsamer mag, kann auch alle Features einfach überrollen", erklärt Horst Marterbauer vom Projektteam. Beim Streckenbau setzt man mit Trail-Affairs auf eine im Wienerwald bereits erfahrene Truppe. (Steffen Arora, 23.1.2018)