Khartum – Nach ihrer Festnahme in der vergangenen Woche im Sudan sind zwei Journalisten der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters wieder frei. "Ich bin frei und die anderen Journalisten auch", sagte AFP-Reporter Abdelmoneim Abu Idris Ali am Montag unmittelbar nach seiner Freilassung. Neben ihm und dem Reuters-Reporter war ein weiterer Journalist festgenommen worden, der nun ebenfalls freikam.

"Ich bin jetzt zu Hause mit meiner Familie", sagte Idris Ali. Während der Gefangenschaft seien er und seine Kollegen gut behandelt worden. Sie seien in einer Haftanstalt in Khartum festgehalten worden. Kontakt zu ihren Familien und Arbeitgebern war ihnen während der Haft nicht erlaubt worden.

Bericht über Proteste

Die Journalisten waren am vergangenen Mittwoch festgenommen worden, als sie in Khartums Nachbarstadt Omdurman über Proteste gegen die Erhöhung der Nahrungsmittelpreise berichteten. Der Organisation Reporter ohne Grenzen zufolge wurden insgesamt 15 Journalisten festgenommen, die über die Proteste in Khartum und Omdurman berichteten. Demnach kamen die meisten innerhalb weniger Stunden wieder frei, drei weitere am Sonntag. Eine Erklärung zu den Festnahmen lieferten die Behörden nicht.

Internationale Medienorganisationen und die US-Regierung verurteilten die Festnahmen. Der Sudan äußerte sein "Bedauern" über die Verurteilungen und betonte, im Land gelte die Pressefreiheit. Auf der von Reporter ohne Grenzen erstellten Rangliste der Pressefreiheit für 2017 steht Sudan allerdings auf Platz 174 von 180 Staaten. (APA, 22.1.2018)