Kairo – Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi tritt ohne ernsthaften Gegenkandidaten bei der Präsidentenwahl im März an. Mit dem früheren Generalstabschef Sami Anan schied am Dienstag auch der letzte aussichtsreiche Rivale aus dem Rennen um das höchste Staatsamt aus. Anan war zuvor auf dem Weg zur Arbeit festgenommen und zum Verhör abgeführt worden, wie Mitglieder seines Wahlkampfteams bestätigten.

Ihm wird nach Angaben aus Sicherheitskreisen vorgeworfen, seine Kandidatur ohne vorherige Erlaubnis des Militärs erklärt zu haben. Zudem wurde ihm Dokumentenfälschung angelastet.

Einschüchterungsversuche

Anan galt als letzter chancenreicher Kandidat im Rennen gegen al-Sisi um die ägyptische Präsidentschaft. Zuvor war bereits eine Reihe anderer Kandidaten ausgeschieden, von denen einige Einschüchterungsversuche durch die Regierung beklagten. Der frühere Verteidigungsminister al-Sisi hatte 2013 gegen den damaligen islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi geputscht und sich 2014 zum Staatschef wählen lassen.

Der letzte verbliebene Gegenkandidat zu al-Sisi, der Menschenrechtsanwalt Khaled Ali, hat angekündigt, im Rennen bleiben zu wollen. Ihm droht aber der Ausschluss wegen eines gegen ihn laufenden Prozesses. (APA/Reuters, 23.1.2018)