Belfast – Nach einem Jahr ohne Regierung unternehmen die Parteien in Nordirland am Mittwoch einen neuen Versuch zur Bildung einer Koalitionsregierung. Die britische Nordirland-Ministerin Karen Bradley hat die neue Verhandlungsrunde zwischen der katholisch-republikanischen Sinn-Fein-Partei und der protestantischen Democratic Unionist Party (DUP) als "letzte Chance" für die Regierungsbildung bezeichnet.

"Wichtige Entscheidungen"

Sollten die Gespräche erneut scheitern, werde die Regierung in London über Nordirlands Haushalt entscheiden und andere "wichtige Entscheidungen" treffen. Die Koalition zwischen den lange verfeindeten Parteien war im Jänner 2017 zerbrochen.

Nach den Regionalwahlen im März blieben Gespräche über eine Neuauflage der Koalition ohne Ergebnis, eine Frist nach der anderen verstrich. Die Verhandlungen scheiterten unter anderem an der Forderung von Sinn Fein, die irische Sprache Gälisch als Amtssprache anzuerkennen und die Homo-Ehe einzuführen. Außerdem kritisierte Sinn Fein den Eintritt der DUP in die britische Regierung unter Premierministerin Theresa May. (APA, 23.1.2018)