In Österreich haben 21 Prozent der Unternehmen einen Chief Digital Officer, wie eine aktuelle KPMG Studie zeigt. IT-Verantwortliche sind mittlerweile immer häufiger auch in der Geschäftsführung vertreten.

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Die IT müsse im Zuge der Digitalisierung endlich Teil der Geschäftsstrategie werden, um den Chief Information Officers (CIO) und den Chief Digital Officers (CDO) die Möglichkeit zu geben, Innovationen im gesamten Unternehmen voranzutreiben, mahnen die Berater von KPMG in ihrem jüngsten "CIO Survey".

41 Prozent der Unternehmen europaweit geben darin an, eine unternehmensweite digitale Strategie zu haben. Nur 17 Prozent beschreiben ihre Bemühungen, digitale Technologien zur Verbesserung der Unternehmensstrategie zu nutzen, jedoch als "sehr effektiv". Die Anzahl dieser Digital-Leadership-Unternehmen liegt auch im Rest der Welt bei nur 19 Prozent.

Weltweit gesehen setze bereits jedes vierte Unternehmen einen Chief Digital Officer ein, weitere sechs Prozent planen, das zu tun. Österreich liegt mit 21 Prozent noch unter dem weltweiten Durchschnitt.

Höhere IT-Budgets erwartet

Dass es um Ressourcen geht, ist klar: 45 Prozent der europäischen Unternehmen erwarten demnach heuer einen Anstieg ihrer IT-Budgets, lediglich 19 Prozent einen Rückgang. In Österreich planen fast zwei Drittel (62 Prozent) der CIOs, das IT-Budget zu erhöhen.

Eine digitale Strategie könne nur dann umgesetzt werden, wenn Unternehmen die technologischen Potenziale auch rechtzeitig erkennen. Die Studie macht hier auf ein Dilemma aufmerksam. Bei der Digitalisierung ist die unternehmenseigene Kultur das größte Hindernis: Europäische CIOs geben an, dass "Widerstände gegenüber Veränderungen" (42 Prozent) und "neue Technologien leicht zu implementieren" (41 Prozent) die größten Herausforderungen sind. Weltweit investiert lediglich knapp ein Drittel der Unternehmen in Digital Labor, und auch beim Europadurchschnitt (25 Prozent) besteht Aufholbedarf. Für österreichische Unternehmen haben diese Investitionen weitaus mehr Priorität – 59 Prozent der CIOs geben an, bereits in Digital Labor und Robotics Process Automation (RPA) zu investieren.

Aus dem Kammerl

Auch laut dieser Studie gewinnen IT-Entscheider immer mehr Einfluss: 71 Prozent der Befragten weltweit geben an, dass die strategische Bedeutung der CIO-Rolle wächst. 62 Prozent der IT-Verantwortlichen sind Teil der Geschäftsführung – eine Entwicklung, die sich seit rund zehn Jahren verstärkt.

Der Fokus der CIOs liegt dennoch stark beim Thema Technologien: 42 Prozent der europäischen CIOs geben an, dass "Innovationen in technischer Hinsicht vorantreiben" ihre Rolle im Innovationsprozess am besten beschreibt. 20 Prozent sehen sich in der Support-Rolle und nicht in der Rolle des Innovationstreibers. Aber nur jeder vierte CIO gibt an eine entscheidende Rolle beim Thema "unternehmensweite Innovationen" zu spielen. (red, 13.2.2018)