Stehen verbrennt nicht nur mehr Kalorien, sondern vermindert auch das Risiko an Herzattacken, Schlaganfällen und Diabetes zu erkranken, sagen US-Kardiologen.

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Rochester (Minnesota) – Am Schreibtisch zu stehen statt zu sitzen, kann theoretisch beim Abnehmen helfen – allerdings nur mit Durchhaltekraft. Der Grund: Stehend verbrennt der Körper pro Minute 0,15 Kalorien mehr als sitzend, haben US-Kardiologen jetzt im European Journal of Preventive Cardiology ausgerechnet.

Ein 65 Kilogramm schwerer Mensch würde in vier Jahren zehn Kilogramm an Gewicht verlieren, wenn er sechs Stunden am Tag steht statt sitzt. Wem das nicht ausreicht, der kann den Effekt durch "zusätzliche Muskelbewegungen" beim Stehen noch vergrößern, schreiben die Kardiologen. Allerdings nur, wenn diese Muskelbewegungen nicht schnurstracks zum Kühlschrank führen – denn die Forscher gehen in ihrer Berechnung davon aus, dass es beim sechsstündigen Stehen "keine zusätzliche Nahrungsaufnahme" gibt.

Stehen förder Kreativität

"Stehen verbrennt nicht nur mehr Kalorien, die zusätzliche Muskelaktivität wird auch mit niedrigeren Raten an Herzattacken, Schlaganfällen und Diabetes in Verbindung gebracht", sagte Studienleiter Francisco Lopez-Jimenez von der Mayo Clinic in Rochester. "Die Vorzüge des Stehens könnten also über den Gewichtsverlust hinausgehen." Für ihre Übersichtsarbeit hatten die Forsche – unklar ist, ob stehend oder sitzend – 46 Studien mit insgesamt rund 1.200 Teilnehmern ausgewertet.

Stehend zu arbeiten mache kreativer, hieß es Ende 2015 in einer US-Studie mit Callcenter-Mitarbeitern. Höhenverstellbare Schreibtische oder auch portable Tischaufsätze, die erlauben, den Laptop stehend zu bearbeiten, könnten also auch bei der Jagd nach Geistesblitzen helfen. (APA, 1.2.2018)