Ein Formel-1-Rennen ohne Grid-Girls? Ab der kommenden Saison ist das Realität.

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Die Formel 1 wird in der am 25. März in Melbourne beginnenden WM-Saison auf Nummern-Girls in der Startaufstellung verzichten.

"Obwohl die Praxis, Grid-Girls zu beschäftigen, seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Grands Prix ist, glauben wir, dass diese Sitte nicht mit unseren Markenwerten in Einklang steht und klar im Widerspruch zu modernen gesellschaftlichen Normen steht", sagte Marketingchef Sean Bratches vom Formel-1-Eigner Liberty Media. Diese Entscheidung gelte auch für alle Rennen anderer Klassen an Grand-Prix-Wochenenden.

Zuletzt hatte auch der Darts-Weltverband mit seiner langen Tradition sogenannter Walk-on-Girls gebrochen. Die Professional Darts Corporation reagierte mit diesem Beschluss auf die Kritik von TV-Anstalten. Zahlreiche Fans, Spieler und auch eine Reihe von Models selbst hatten sich daraufhin allerdings verärgert gezeigt. Die Organisation "Women's Sport Trust" hatte die Abschaffung der Walk-on-Girls dagegen gelobt und andere Sportarten wie die Formel 1 aufgefordert, sich ein Beispiel daran zu nehmen.

Für die Piloten waren die Grid-Girls alles andere als überholt, sie hatten sich für den Verbleib der schönen Frauen – die von manchen wenig schmeichelhaft auch als Boxenluder bezeichnet wurden – starkgemacht. "Die Grid-Girls müssen bleiben", sagte Red-Bull-Fahrer Max Verstappen der "Bild"-Zeitung. Und Nico Hülkenberg meinte: "Wäre wirklich schade, wenn sie den Augenschmaus vom Grid nehmen."

Als die Idee im Dezember aufkam, die Grid-Girls ganz abzuschaffen, fragte Ex-Weltmeister Niki Lauda nur: "Haben die einen Vogel?" Die Emanzipation der Frauen "ist vollkommen richtig, um genau zu sein, sind sie dabei, uns zu überholen. Wieso sollen sie nicht mehr da stehen dürfen?", sagte Lauda. (sid, APA, red, 31.1.2018)