Der Wahlkampf des Tiroler FPÖ-Chefs Markus Abwerzger sorgt erneut für Aufregung.

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Innsbruck – Es sei als nette Geste gedacht gewesen, sagt der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Die Freiheitlichen haben sich auf Wahlplakaten bei den Mitarbeitern von insgesamt 19 großen Tiroler Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, so die Auskunft der Partei, bedankt. Sie seien der Motor der Wirtschaft, steht dort in großen Lettern. Die Plakate wurden, wie im Fall eines Innsbrucker Ford-Autohauses sowie des Hörimplantatehersteller Med El, in direkter Nähe der Firmen affichiert. Allerdings hatte man vergessen, die Unternehmen vorher zu fragen, ob ihnen die namentliche Nennung auch recht ist.

Im Fall der beiden genannten sowie der Planseewerke und der Baufirma Bodner war es das nicht. Sie schalteten zum Teil ihre Anwälte ein oder wandten sich direkt mit der Aufforderung an die FPÖ, dies zu unterlassen. Abwerzger betont, dass er keinen Streit mit den Unternehmen wolle, und kündigte an, die betreffenden vier Plakate umgehend überkleben zu lassen. Zudem legt der Jurist Wert auf die Feststellung, dass mit den Plakaten "rechtlich nichts falsch gemacht" worden sei.

FPÖ hat "externe Firma" mit Plakaten beauftragt

Auf STANDARD-Nachfrage, wer die anderen 15 Unternehmen seien, die man auf den Plakaten stehen habe, wird die FPÖ jedoch wortkarger. Man wisse es nicht, sagen der Parteichef und auch der Pressesprecher. Selbst der Wahlkampfleiter Patrick Haslwanter, der schon die vielkritisierte und vom Satiriker Jan Böhmermann persiflierte Inszenierung beim Wahlkampfauftakt in Innsbruck zu verantworten hatte, kenne die Namen der Unternehmen nicht, so die Auskunft der Partei. Man habe eine externe Firma mit den Plakaten beauftragt. Welche das sei, werde allerdings nicht nach außen kommuniziert.

Insgesamt verstehe man die Aufregung über die Plakate jedenfalls nicht, sagt Abwerzger. Die Rückmeldungen seien großteils positiv gewesen, und viele der angesprochenen Mitarbeiter der Unternehmen hätten sich bedankt. Mehr noch, vier bisher nicht genannte Unternehmen hätten sogar ausdrücklich um Verwendung ihres Namens auf FPÖ-Plakaten gebeten. Welche das seien, sage man aber vorerst nicht. Das werde in den kommenden Wochen bis zur Wahl auf der Facebook-Seite der Tiroler FPÖ bekanntgegeben. (Steffen Arora, 1.2.2018)