Künstler Hermann Nitsch vor Beginn des Prozesses wegen des Finanzvergehens der Abgabenhinterziehung seiner Ehefrau Rita Nitsch 2017.

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Prinzendorf/Timișoara – Fast fünf Jahre nach einem Einbruch in das Weinviertler Schloss Prinzendorf von Künstler Hermann Nitsch sind nach einem DNA-Treffer zwei Verdächtige festgenommen worden. Die Täter hatten einen Tresor aufgeschnitten und Bargeld sowie Schmuck gestohlen. Das Duo im Alter von 39 und 44 Jahren wurde laut der niederösterreichischen Polizei in Rumänien festgenommen.

Der Einbruch ereignete sich am 2. März 2013, erbeutet wurden Schmuck und Bargeld im Wert von mehr als einer Million Euro. Das Werkzeug legten die Täter laut "Kurier" in eine Wanne voll Wasser, um Spuren zu vernichten. Die Ermittler konnten dennoch DNA-Spuren sichern, die auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg europaweit abgeglichen wurden. Das ergab eine Übereinstimmung mit Einbrüchen in Spanien aus den Jahren 2007 und 2009.

Die Spuren wurden von niederösterreichischen Kriminalisten zusammen mit den rumänischen Behörden einem 39-jährigen Rumänen zugeordnet. Als weiterer Beschuldigter wurde ein 44-jähriger Rumäne ausgeforscht. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg erließ gegen beide europäische Haftbefehle.

Nebenfall Steuerhinterziehung

Das Duo wurde im November von rumänischen Spezialeinheiten bei einer großangelegten Zugriffsaktion gegen Mitglieder einer international agierenden kriminellen Vereinigung festgenommen. Den 18 vorwiegend rumänischen Staatsbürgern aus dem Raum Timișoara wird angelastet, für Einbrüche in mehreren europäischen Staaten verantwortlich zu sein. Die Verhandlung gegen die Männer im Alter von 39 und 44 Jahren werde von den rumänischen Justizbehörden mit abgewickelt, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Nach dem Einbruch im Jahr 2013 war Steuerhinterziehung aufgeflogen, und zwar durch eine Anzeige des mittlerweile verstorbenen Privatdetektivs, den die Ehefrau des Künstlers, Rita Nitsch, zur Aufklärung des Einbruchs eingeschaltet hatte. Sie bekannte sich im Prozess im Mai 2017 der Abgabenhinterziehung schuldig und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. (APA, 1.2.2018)