Die New Yorker Postpunk-Ikone und Spoken-Word-Performerin Lydia Lunch (im Bild) tat sich für das Projekt Medusa's Bed mit den österreichischen Klangkünstlerinnen Mia Zabelka und Zahra Mani zusammen. Das Trio macht mit "hypnotischen Hörbildern" nun zweimal in Österreich halt.

Foto: Comfort Zone

Graz/Wien – Lydia Lunch ist seit 1976, als die ehemalige Kellnerin des Punkschuppens CBGB's ihre erste Combo Teenage Jesus And The Jerks gründete, die Grande Dame und Godmother des New Yorker Postpunk. Schon damals war Lunch weniger an den Konventionen des klassischen Rock interessiert denn an Grenzüberschreitung, Destruktion und Dissonanz. Diese Fokussierung auf Minimalismus, Aggression und Atonalität firmierte unter dem Schlagwort No Wave.

Seitdem ist sich Lunch mit wechselnden Partnern und Formationen treu geblieben. Vorzugsweise sucht sie die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten: wie in der Vergangenheit mit Rowland S. Howard – den sie auf der ersten Europatour kennenlernte, die Lunch und Birthday Party 1980 bestritten – mit Jim Foetus, den Einstürzenden Neubauten, Michael Gira (von den Swans), Lucy Hamilton (von den No-Wave-Pionieren Mars) und Kim Gordon (Sonic Youth).

Störgeräusche der irritierenden Art

Lunch, die eigentlich Lydia Anne Koch heißt, hatte auch immer Interesse am avancierten Free Jazz. Für das Projekt Medusa's Bed tat sie sich 2013 mit den österreichischen Klangkünstlerinnen Mia Zabelka und Zahra Mani zusammen. Lyrikerin und Spoken-Word-Performerin Lunch sorgt für den Sprechgesang, spielt auch E-Gitarre, Mani (Elektronik, E-Bass, Laptop, Field-Recordings) und Zabelka (E-Violine, Stimme, Elektronik) für Störgeräusche der irritierenden Art.

Gängige musikalische Strukturen darf man sich von den drei Underground-Avantgardistinnen jedenfalls nicht erwarten. Dafür aber eine ebenso intensiv-hypnotische wie bedrohliche, elektroakustische Klangcollage, die die verstörenden Potenziale experimenteller Musik auslotet. Hör mit Schmerzen, wie es bei den Einstürzenden Neubauten einst hieß. Die Grazer Show von Medusa's Bed ist eine Koproduktion mit dem Klanghaus Untergreith bei freiem Eintritt! In Susanne Widls Café Korb eröffnen Tex Rubinowitz und Gerhard Potuznik aka Die Mäuse den Abend. (Gerhard Dorfi, 1.2.2018)