Wien – Nach äußerst zähen KV-Verhandlungen für die Wiener Werbewirtschaft für das Jahr 2017, nach denen sogar die Arbeitgeber untereinander zerstritten waren, ist es mit dem Abschluss 2018 schneller gegangen. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite informierten am Donnerstag nach sechs Verhandlungsrunden gemeinsam, dass die Mindestgrundgehälter per 1.1.2018 um 2,2 Prozent plus 4,50 Euro pro Monat steigen.

Auch Lehrlingsentschädigungen, Nachtarbeitszulagen sowie Tag- und Nächtigungsgelder werden um rund 2,5 Prozent erhöht. Lehrlinge im ersten Lehrjahr bekommen künftig mindestens 580 Euro und im zweiten Lehrjahr 780 Euro.

Fachgruppenobmann Marco Schreuder bedankte sich – wohl wegen der Verwerfungen im Vorjahr – in der Aussendung ausdrücklich bei seinem begleitenden Arbeitgeber-Verhandlungsteam, bestehend aus Vertretern verschiedener Parteien.

"Ein tragfähiger Kompromiss", kommentierte Leonhard Göser, Verhandlungsleiter der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) das Verhandlungsergebnis. "Die Verhandlungskurien beider Seiten haben gezeigt, dass Sozialpartnerschaft einen konstruktiven Beitrag zum Zusammenhalt in der Gesellschaft leistet."

Einen KV in der Werbewirtschaft gibt es österreichweit nur in Wien für rund 14.000 Beschäftigte. Insgesamt arbeiten rund 23.000 Menschen in der Branche. Nach dem Abschluss 2017 hatte es eigentlich geheißen, man beginne damit, einen gänzlich neuen KV für die Werbebranche verhandeln – der womöglich in weiterer Folge auch österreichweit Gültigkeit erlangen könnte und 2018 in Kraft treten solle. (APA, 1.2.2018)