Pjöngjang/Washington – Nordkorea hat mit Konsequenzen gedroht, sollten die USA und Südkorea nach den Olympischen Winterspielen ein gemeinsames Militärmanöver abhalten. Wann immer es solche Übungen gegeben habe, seien Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel gefährdet gewesen und das Misstrauen habe einen Höhepunkt erreicht, schrieb der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho.

Nordkorea bemühe sich weiterhin um bessere Beziehungen zu Südkorea. "Wir werden aber niemals tatenlos zusehen, wenn unsere Bemühungen durch dunkle Machenschaften erstickt werden sollen", so Ri in einem Brief an die Vereinten Nationen. Details nannte er nicht.

Die USA und Südkorea hatten sich darauf verständigt, ihr für Anfang des Jahres geplantes Militärmanöver bis nach den Olympischen Spielen in Pyeongchang zu verschieben. Die Winterspiele beginnen kommende Woche. Auch 22 nordkoreanische Sportler treten an.

In seinem Brief warf Außenminister Ri zudem der US-Regierung vor, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen, indem sie behaupte, die innerkoreanischen Gespräche seien eine Folge der harten US-Sanktionen gegen Nordkorea.

Seit November keine nordkoreanischen Tests

Nach einer ganzen Reihe nordkoreanischer Atomwaffen- und Raketentests hatten sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sowie zwischen Nordkorea und den USA verschärft. Auf dem Höhepunkt des Streits überzogen sich die USA und Nordkorea gegenseitig immer wieder mit Drohungen und Kriegsrhetorik. US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch. Seit November hat Nordkorea aber keinen seiner umstrittenen Tests mehr abgehalten. Im Jänner nahmen die beiden koreanischen Staaten erstmals wieder seit zwei Jahren direkte Gespräche auf. (APA, red, 2.2.2018)