Wien – Bundespräsident Alexander Van der Bellen begrüßt den Schritt des niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten und Wiener Neustädter Stadtrats Udo Landbauer, sich vorerst aus allen politischen Ämtern zurückzuziehen. Landbauer habe "damit ein Stück Verantwortung wahrgenommen, im Interesse von ganz Österreich", sagte Van der Bellen am Donnerstagabend in der "ZiB 2".

Zum Nachsehen: Alexander Van der Bellen im Interview in der "ZiB 2".
ORF

Der Bundespräsident hatte schon vor Tagen Landbauers Rückzug im Zuge des Skandals um antisemitische und rassistische Lieder in einem Liederbuch der Burschenschaft Germania gefordert. Trete er nicht zurück, "dann hat die FPÖ ein Problem", sagte Van der Bellen damals. Neben seinen politischen Ämtern hat Landbauer auch seine Mitgliedschaften bei der FPÖ und der Germania ruhend gestellt.

In der "ZiB 2" meinte Van der Bellen, dass die Causa um das Liederbuch "weit über eine Burschenschaft oder einen Landtagswahlkampf hinaus" gehe. Auschwitz sei "nicht vom Himmel gefallen". Es sei wichtig, sich daran zu erinnern, "wie es begonnen hat". Es gelte, den Antisemitismus im Keim zu ersticken. In Fällen wie dem Germania-Liederbuch "sind wir alle gefordert, solche Dinge zu bemerken und nicht einfach hinzunehmen". (red, 2.2.2018)