Guatemala-Stadt – Mit Hilfe eines Lidar-Systems haben Forscher die Überreste riesiger und bislang "unsichtbarer" Maya-Stätten im Norden Guatemalas entdeckt. Seit vielen Jahrhunderten waren die Ruinen unter dem dichten Pflanzenbewuchs versteckt, berichtet das US-Magazin "National Geographic", das auf seiner Website eine Reihe von Bildern zeigt.

Es wurden mehrere Gebiete von insgesamt 2.100 Quadratkilometern Fläche untersucht, die mehrere wichtige Maya-Stätten wie etwa Tikal umfassen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Pacunam-Stiftung, einer gemeinnützigen Organisation in Guatemala, die sich für die Erhaltung des kulturellen Erbes einsetzt.

Stichwort Lidar

Lidar (Light detection and ranging) verwendet Laser ähnlich wie ein Radarsystem. So konnten die Forscher die Überreste von mehr als 60.000 bisher unbekannten Häusern, Palästen, Straßen und anderen Bauwerken entdecken. Die jüngste Untersuchung zeige, dass die Stätten weitaus dichter besiedelt, komplexer und vernetzter gewesen seien als gedacht.

Mit Lidar könne man auch kleine Strukturen entdecken, sagte der auf digitale Forschungsmethoden spezialisierte Archäologe Thomas Garrison vom Ithaca College im US-Bundesstaat New York. "In einer Umgebung, wo man nicht einmal ein paar Meter weit sieht, ist es sehr schwierig, alles zusammenzusetzen." Die Entdeckung habe die Forschungsdisziplin auf den Kopf gestellt. (APA, red, 4. 2. 2018)