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Nick Foles sicherte den Philadelphia Eagles den Sieg im Super Bowl.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Ehrman

Tom Brady erwischte einen ausgezeichneten Abend. Der 40-jährige Star-Quarterback der New England Patriots warf im Finale der National Football League (NFL), dem Super Bowl, grandiose Pässe. Aber er machte auch Fehler. Und so mussten sich die Patriots in Minneapolis mit 33:41 überraschend den Philadelphia Eagles geschlagen geben. Und so wurde ein anderer zum Star des Abends: Nick Foles.

Die Geschichte des Eagles-Quarterbacks ist eine, wie sie Amerikaner mögen. Nur weil sich Philadelphias etatmäßiger Quarterback Carson Wentz im Dezember einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, kam Ersatzmann Foles zum Zug. Der 29-Jährige aus Austin (Texas) führte die Eagles ins Finale und sorgte dort für eine Premiere. Quarterbacks sind eigentlich fürs Werfen zuständig, eher nicht fürs Fangen. Foles warf drei Touchdowns und fing einen. Noch nie zuvor hatte ein Quarterback in einem Super Bowl einen Touchdown gefangen. Foles' Erfolgsrezept: "Ich habe mich nicht um den Spielstand gekümmert, nicht um die Zeit, ich habe einfach nur Football gespielt."

Football spielt Foles schon seit einer Weile – seit 2012 in der NFL. Bei den Philadelphia Eagles hatte er Höhen und Tiefen, bis 2014 war er meist Ersatz-Quarterback. Er kam aber immer wieder zum Einsatz und wusste zeitweise zu überzeugen.

Nach einer verpatzten Saison bei den St. Louis Rams wurde Foles 2016 auf eigenen Wunsch entlassen. Er dachte daran, seine Footballkarriere zu beenden. Er tat es nicht, kam in der Folge bei den Kansas City Chiefs unter, wurde aber auch dort nach einer Saison entlassen. Es folgte die Rückkehr zu den Eagles. Dort, wo alles begonnen hatte, und dort, wo er nun zum Helden wurde. "Viele haben ihn abgeschrieben und dachten nicht, dass er es schaffen würde", sagt Eagles-Headcoach Doug Pederson über Foles. "Ich habe immer an ihn geglaubt."

In der kommenden Saison, wenn Wentz wieder fit sein wird, droht Foles dennoch wieder die Rolle des Ersatzmannes. Die Rolle ist er gewohnt. Und für schwierige Momente hat er immer noch seinen Glauben. Foles, der mit der Schwester eines ehemaligen Teamkollegen verheiratet und Vater einer sieben Monate alten Tochter ist, studiert Theologie. Nach seiner sportlichen Laufbahn will er Pastor an einer High School werden. Vorerst aber ist er Footballprofi – und Held. Foles: "Ich bin dankbar, dass ich weitergemacht habe." (Birgit Riezinger, 5.2. 2018)